Archiv für den Monat: November 2018

KvB 27. November 2018

Band 2 ist zu drei Vierteln geschrieben. Letzte Woche war die Krönungsszene dran; davor war ich richtiggehend aufgeregt, und dabei war ich nur die Autorin, und nicht die Figur, die gekrönt wird und fortan das Schicksal eines ganzes Königreichs auf ihren Schultern tragen muss!
Die Szene ist geschrieben, ist ausführlich und würdevoll, ganz wie vorgesehen. Interessante Zusatz-Infos: Bei der Krönung legt sich der künftige König vor dem Altar auf den Boden, die Arme in Kreuzesform ausgestreckt, genau wie der zu Weihende bei der Bischofsweihe. Der König ist dabei aber nicht allein, die anwesenden Geistlichen legen sich ebenfalls hin.

Danach ging es zurück zu den Hunnen; hier gibt es wie immer Kampf und Action, doch bald sind die Hunnenszenen endlich vorbei, dann heißt es: Alles Worms!

Band 1 wird noch immer überarbeitet; und überarbeiten ist bescheuert, wie euch jeder Autor versichern kann. Es ist schrecklich; man sieht jeden Fehler wie unter dem Vergrößerungsglas, gute Stelle sind praktisch nonexistent, denn hat man einmal den kritischen Blick eines bösmeinenden Kritikers angenommen, kann man alles hinterfragen, alles!
Schließlich soll das Buch ja so perfekt wie möglich sein – und das ist es, was das Überarbeiten so schrecklich macht: Kunst (man möge mir die Verwendung dieses Wortes an dieser Stelle nachsehen, doch im weitesten Sinne sind auch die Erzeugnisse von Selfpublishern Kunst, seien sie auch noch so stümperhaft, sofern man Kunst als Gegenbegriff zu „vernünftigem Zeitvertreib“ ansieht) ist keine Gleichung, sie ist nicht richtig oder falsch, aber das wissen wir ja alle. Kunst kann nie objektiv perfekt sein, höchstens subjektiv. In den seltenen Fällen, in denen ein vollkommenes Kunstwerk erschaffen wurde, wurde es übrigens nie von allen als perfekt anerkannt. WWV 86d. (Was sonst.)
Was dem einen Leser gefällt, findet die andere Leserin absolut schrecklich usw. Was das Potenzial hat, allen zu gefallen, kommt über das Mittelmaß nicht hinaus, aber Mittelmaß gefällt niemandem, man findet es höchstens ok.
(Überspitzt gesagt; nicht wörtlich nehmen, bitte. Ich möchte nur so tun, als könnte ich Kalendersprüche fabrizieren. Mittelmaß ist super, und jeder soll lesen, was ihn erfreut.)

In meinem Kopf zetert ein Heer bösmeinender Kritiker, und auch alle Nörgler, Trolle und Rezensenten, deren mehr oder weniger freundliche Beiträge ich je gelesen habe, geben ihren Senf dazu – glaubt mir, es gibt kein einziges Wort, das nicht irgendeiner beanstandet hätte. Dabei sind es nicht allein meine Kritiker, nein, nein, es sind alle! Wer auch immer sich zu egal welchem Buch von egal wem ausgelassen hat – seine Kritikpunkte suchen mich heim, und ich zweifle an allem.

Nur einen Kritikpunkt würde ich nicht gelten lassen, da stelle ich mich quer, und wenn das jemand beanstandet, ist es sein Problem, nicht der Fehler der Autorin:
Die Abwesenheit einer Liebesgeschichte. Hier gibt es keine Liebesgeschichte, Schluss, aus, Ende. Es gibt stattdessen Schlachten, das ist viel spannender!

Überarbeiten ist schrecklich, es verhält sich mit dem Überarbeiten geradeso wie mit den Prüfungen in der Schule: Man schuftet Tag und Nacht, dass ein gutes Ergebnis dabei herauskommt, man denkt an nichts anderes mehr, doch am Schluss will man nur noch, dass es vorbei ist. Das Ergebnis ist egal, nur endlich fertig sein!
An diesem Punkt bin ich auch bald. Bei meinen bisherigen 6 Veröffentlichungen war es genauso. Sind sie dann erst einmal veröffentlicht, ist alles wieder heiter, und ich kann das Buch in die Hand nehmen, darin herumlesen und mich darüber freuen. Dann ist es kein Projekt mehr, dann ist es ein Buch; und allein die Tatsache, dass es existiert, gibt ihm seine Existenzberechtigung. Fröhlicher Zirkelschluss, ohne den ich noch ganz den Verstand verlieren müsste. Wie Nietzsche, der verlor den Verstand, als er bei der Probe zur Götterdämmerung dabei war und schreckliche Kopfschmerzen bekam. (So wispert man in Wagnerianerkreisen.)

Also mache ich mich nun ans Überarbeiten, damit dieses Trauerspiel „Der König von Burgund Band 1“ endlich zu seinem Ende kommt.

Ziele für 2019

Mit der noch ausstehenden Veröffentlichung von „Der König von Burgund und die Geisel“ habe ich dieses Jahr 5 Bücher veröffentlicht. Das ist eine ganze Menge – und das soll im nächsten Jahr noch übertroffen werden!

2019 soll alles noch besser, noch schneller und noch bunter werden: Mehr schreiben, krassere Geschichten schreiben, mehr Experimente, unvergessliche Charaktere, mehr bloggen, …

Für 2019 habe ich mir so viele Ziele gesetzt wie noch nie. Mal schauen, ob ich sie alle erreichen kann.

Hier sind sie:

Projekte für 2019

Die fettgedruckten Projekte haben Priorität; die nicht fettgedruckten können bei Bedarf auch nach 2020 verschoben werden.

Hier die Kurzliste:

  • Projekt „Antrocuna und Frauenpower“
  • Projekt „Niedergang eines Großreiches, während die Barbaren kommen“
  • Projekt „Eingesperrte Prinzessin“
  • Projekt „Ein Galgen für den Kaiser in Mexiko“
  • Projekt „Geh doch nach Griechenland, König!“
  • Projekt „Die Giftprinzessin“
  • Projekt „Das leidende Dorf“
  • Projekt „Die blinde Königin“
  • Projekt „Bagrat, der Aufstand und die Meise“
  • Projekt „Kaiser Innozenz und der Hochstapler“
  • Der König von Burgund 3
  • Gratis-Buch zu „Der König von Burgund“
  • Gratis-Buch zu den Huwelreich-Romanen des 19. Jahrhunderts

 

  • Ein Roman, der in Antrocuna spielt. Es geht um Usurpation, Krieg, Freundschaft zwischen zwei Frauen, Feuer, das nicht von Wasser gelöscht werden kann, Zwangsheirat, die Weisheit alter Großmütter und den Aufstand unterdrückter Reiche.
    Dafür vorgesehene Zeit: 4 Wochen
    Bücher, die ich noch lesen muss: Diverse Bücher über afrikanische Geschichte
  • Ein Roman, der von „Untergang des Abendlandes“ inspiriert ist. Eine niedergehende Gesellschaft! Ein mächtiges Reich, das dahinwelkt, die Schaffenskraft seiner Gesellschaft ist erschöpft, Arbeit und Schönheit werden verachtet, man preist nur noch das Hässliche und den Genuss. Religion und Monarchie werden gestürzt, in einem großen Gemetzel kommt die Herrscherfamilie und die Priesterkaste um, bis auf einen, der will seinen Thron zurückerobern. Im Norden nähert sich ein Kriegerkönig mit seinen Horden … Ja, Rom lässt grüßen.
    Dafür vorgesehene Zeit: 4 Wochen
    Bücher, die ich noch lesen muss: Untergang des Abendlandes (Ich habe immer nur darin herumgeschmökert, und fand es schon sehr interessant. Den Anfang lasse ich allerdings weg, weil der Autor sich seitenlang über die alten Griechen und Zahlen auslässt. Pi oder so …)
  • Ein Roman, der von den Merowingern inspiriert ist. Das düsterste meiner Bücher. Ein Geheimnis, das niemand wissen darf. Der Preis fürs Wissen ist furchtbar. Zwei Zwillingsschwestern, die voneinander nichts wissen. Wer Narben trägt, erhält noch mehr, und wer vom Schicksal gezeichnet wurde, findet kein Mitleid. Mit diesem Buch sind die düsteren Thematiken erledigt, versprochen.
    Dafür vorgesehene Zeit: 9 Tage, mehr könnte ich nicht aushalten
    Bücher, die ich noch lesen muss: Einige Bücher über Merowinger, davon mehrere auf Französisch
  • Ein Roman, der vom Schicksal des Maximilian von Mexiko inspiriert ist. Kaiser Franz Josephs jüngerem Bruder wurde die Krone Mexikos angetragen. Er fuhr hinüber, regierte ein paar Jahre, und wurde beim Aufstand des Benito Juarez gestürzt. 1867 wurde er in Queretaro von einem Erschießungspeloton hingerichtet. – In meinem Projekt wird aber einiges anders sein, und das Buch wird auch einen zweiten Teil nach sich ziehen. Wie in der Geschichte ist aber auch bei mir die Hauptfigur ein Bruder des österreichischen/huwelreichischen Kaisers.
    Dauer: 4 Wochen
    Notwendige Bücher zur Recherche: Div. Bücher über Geschichte Mexikos, allesamt auf Englisch oder Spanisch
  • Ein Roman, der von Ludwig I. von Bayern, Otto von Griechenland und der übersteigerten Griechenlandbegeisterung des 19. Jahrhunderts inspiriert ist. Wir kehren zunächst zurück nach Blauwittern, alsbald gehen wir aber nach Sparthen, ins Land, das in der Antike einst bedeutend war. Mal schauen, ob dort alles so großartig ist, wie die Gelehrten Erobas behaupten … Das Buch wird humorvoll werden.
    Dauer: 9 Tage (so gerne mag ich Blauwittern und Sparthen nun auch wieder nicht)
    Recherche: Div. Bücher über Otto von Griechenland, eines über Ludwig I., das ich aber schon einmal gelesen habe
  • Ein Roman über eine Prinzessin, die liebend gerne Gift verwendet. Spielt in einem erfundenen Land irgendwo im Osten, das mit seinen Nachbarländern wenig Kontakt pflegt. (Die Welt von Huwelreich ist schließlich groß.) Hat auch Ähnlichkeiten zu „Die Schöne und das Biest“ und hat auch irgendwie Ähnlichkeiten zu Brünhild aus dem Nibelungenlied. (Ohne die Wormser, tut mir leid.) Ich bin schon sehr gespannt auf das Buch, allerdings weiß ich über die Handlung bisher weniger als bei den anderen Projekten. Die Ausgangslage ist aber echt toll. Wenn mir nichts anderes einfällt, lasse ich irgendjemanden einen Staatsstreich durchführen.
    Dauer: 4 Wochen
    Bücher zur Recherche: Ich lasse meiner Fantasie freien Lauf.
  • Ein Buch über ein Dorf in der Grafschaft Zirs. (Das ist dort, wo lauter Verrückte herrschen.) Die Dorfbevölkerung wird aufgehetzt, sodass sich zwei Parteien bilden, die sich erst beargwöhnen, später hassen und dann bekämpfen. Ernstes Buch. Nicht trauriges, aber ernüchterndes Ende. Mal schauen, ob das Buch realisiert wird, obwohl die Hauptfiguren keine Kaiser sind. 🙁
    Dauer: 9 Tage
    Recherche: Ein Buch über Handwerker und Bauern und so.
  • Ein Buch über ein Land, das unlängst die Kolonialherrschaft Isolanias abgeschüttelt hat, in dem aber noch soziale Ungerechtigkeiten herrschen. Der Kampf der Unterdrückten für gleiche Rechte und der verbissene Widerstand der privilegierten Oberschicht, die ihre Privilegien nicht aufgeben will, bis eine blinde Königin in den Kampf einschreitet …
    Dauer: Keine Ahnung
    Recherche: Ein Buch über Englands Weltreich. Am besten noch mehr, aber die meisten Bücher zum Thema stehen dem Empire sehr positiv gegenüber. Ich hätte gerne etwas Neutrales bis Kritisches.
  • Ein Buch, das von Bagrat handelt. Ich habe schon eine vage Handlung im Kopf.
    Dauer: Keine Ahnung
    Recherche: Div. Bücher über die Spanier in der Neuen Welt (auf Spanisch)
  • Ein Buch über Kaiser Innozenz. Das Hauptproblem der Handlung und das Ende stehen bereits fest.
    Dauer: Keine Ahnung
    Recherche: Mal wieder ein paar Dutzend Bücher über die Kaiser des Hochmittelalters lesen
  • Der König von Burgund Teil 3
    Na, Teil 3 eben! Zur Handlung: Intrigen, Intrigen, Intrigen! Der alte Herzog enthüllt das Geheimnis, das die Leser schon längst wissen, Worms ist super, Gunther schmiedet Ränke, weil er zum ehrlichen Kampf zu feige ist, Hagen schürt Konflikte, Kriemhild wird auch wieder wichtig, neue Giftanschläge, Aufstände, Kämpfe, sogar ein bisschen Liebe. Ehrlich!
    Dauer: So lange mir es gefällt
    Recherche: Dies und das
  • Ein Gratis-Band fürs Worms-Buch
    Infos zu historischen Hintergründen (Die historischen Burgunder, Gundobad und Avitus von Vienne, der Kampf der Merowingerköniginnen und ihr kluger Schwager Guntram, Hunnen, die Zeit des Epos)
    Infos zu den Epen (das mittelhochdeutsche Epos, die Edda, die Thidrekssaga, die Dietrichsepik, der Waltharius)
    Rezeptionsgeschichte (alles, was dazugehört, und das ist eine Menge)
    Natürlich muss erwähnt werden, dass Götterdämmerung meine Lieblingsoper ist, damit ich, wenn ich eines Tages berühmt bin, eine Karte für die Festspiele geschenkt bekomme und zum glücklichsten Menschen der Welt werde (Hinweis: Ich mag übrigens konservative Inszenierungen, und meine Lieblingsopernsänger müssen mitsingen, bitte, bitte!)
    Eigene Erläuterungen
    Wie Wilhelm I. und Bismarck zur preußischen Version von Gunther und Hagen wurden
    Spoiler für das Ende der Serie*
    Dauer: Nicht länger als 2 Wochen, Lektorat und Veröffentlichungsprozess miteingerechnet
  • Ein Gratis-Band für die Huwelreich-Romane aus dem 19. Jahrhundert
    Mit historischen Hintergründen: Kapitel über die wichtigen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, Kaiser, Kanzler, Komponisten, Hofleben, Diplomatie und viele Anekdoten. Sollte eigentlich ganz leicht zu schreiben sein – ich schalte das Mikrofon ein, und nehme auf, was ich den lieben langen Tag so von mir gebe. Am Abend ist das Buch fertig und muss nur noch von Dialekt ins Hochdeutsche übersetzt werden.
    Dauer: Nicht länger als 2 Wochen, Lektorat und Veröffentlichungsprozess miteingerechnet
  • Ein kommerzielles Buch schreiben. Mit Liebe (oh Manno …) – ohne Monarchie (Nein! Das geht nicht!), und ohne Staatsstreiche (Wie soll das möglich sein?), ohne Giftanschläge und Politik und ohne all die Dinge, die Spaß machen.
    „Ähm – also, wenn es um Liebe gehen muss – Kann es auch die Liebe eines Untertanen zu seinem Herrscher sein? Da hab ich nämlich einen, der würde sich für seinen König –“
    „Wenn es romantisch wird, dann gerne!“
    „Also, romantisch wird es nicht. Er liebt ihn, wie ein treuer Diener seinen Herrn liebt, er würde für ihn Reiche erobern und macht für ihn Politik.“
    „Auf keinen Fall!“
    „…“

Andere schreibrelevante Ziele für 2019

 

  • Ein Organisationssystem für meine Notizen entwickeln.
    Bis jetzt hab ich da nämlich nix im Griff: Ich schreibe meine Notizen auf kleine quadratische Zettelchen, die liegen dann entweder auf dem Schreibtisch, in Gesellschaft von einem Dutzend Stiften und einem Dutzend anderer quadratischer Zettelchen, oder ich lege meine Zettelchen in eine dafür vorgesehene Box und vergesse die Zettelchen mitsamt Inhalt, weil ich nie in die Box hineinschaue. 2019 muss ich endlich ein formidables Ordnungssystem finden.
  • Mindestens einmal wöchentlich bloggen. Themen sind egal, in der Hauptsache, sie haben etwas mit meinen Büchern, den historischen Hintergründen oder dem Schreiben allgemein zu tun.
  • Einmal 5000 Wörter am Tag schreiben
  • Einmal 10.000 Wörter am Tag schreiben (?)
  • Ein ganzes Buch direkt am Computer schreiben, nicht auf Papier. Ich möchte wissen, wie sehr sich mein Schreibstil dann von dem der handgeschriebenen Bücher unterscheidet.
  • „Wie man einen Kaiser erpresst“ neu hochladen. (eBook und Druckausgabe, und ich hasse das Hochladen! Es macht mich immer so nervös.) Das Cover bleibt dasselbe.

 

* Nein, natürlich nicht! 😉

Veröffentlichung: Der Kaiser, sein Feind und der Krieg

General Rudolf von Kückenstaal taugt nicht zum Schlachtenlenker. Seine Frau Susanna dagegen ist ein Genie im Erstellen von Operationsplänen. Rudolf ist Mitarbeiter im Generalstab, seine Pläne aber stammen von seiner Frau. Dank ihres Talents gewinnt das Kaiserreich Huwelreich seine Feldzüge – doch eines Tages stirbt Rudolf. Das ist nicht nur eine Tragödie für seine Frau, das ist eine Tragödie fürs ganze Kaiserreich: Ohne Susannas Pläne wird Huwelreich seine Kriege wieder jämmerlich verlieren. Doch eine Frau beim Heer, das ist undenkbar … Da beschließt Susanna, den Tod ihres Mannes zu vertuschen und sich als General Rudolf von Kückenstaal auszugeben. Es beginnt der größte Skandal, den Huwelreich je erlebt hat.

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Auf der Suche nach dem passenden Cover

Premade-Cover sind genial für introvertierte Autoren: Man kann im Internet heimlich, still und leise Galerien mit zehntausenden Covern durchstöbern, bis man das passende Cover gefunden hat. Dann kann man es je nach Anbieter selber mit Titel und Autorennamen versehen und herunterladen, oder man kann es kaufen und wird kurz darauf von der Coverdesignerin kontaktiert, damit sie Titel und Autorenname ergänzen kann. Premade-Cover sind super!

Die Cover-Suche ist mit eine der schönsten Aufgaben eines Selfpublishers. Denn bei der Coversuche gibt es sie wirklich: die Liebe auf den ersten Blick! Manchmal macht es einfach Klick, und man hat das perfekte Cover gefunden, ein Cover, das man am liebsten auch noch als Bildschirmhintergrund, Tätowierung und Lackierung auf dem Auto haben möchte! Das ultimative Cover, das Cover, das nur für uns gemacht wurde! Das sind die schönsten Momente. („Der Kaiser von Huwelreich“ und „Wie man einen Kaiser erpresst“ sind solche Cover.)

Die Cover-Suche kann aber auch sehr frustrierend sein. Man klickt sich durch hunderte Cover, keines passt, die Stichwortsuche liefert einem die absurdesten Suchergebnisse (wer bitteschön hielt es für eine gute Idee, seine roten und grauen Cover für Horrorromane mit dem Schlagwort „pink“ zu versehen?), und man fragt sich, ob man nicht doch ein maßgeschneidertes Cover in Auftrag geben soll (und dann ein halbes Jahr warten muss).

Wer noch nie ein Premade-Cover gesucht hat, sollte es unbedingt machen!

Was gilt es bei der Cover-Suche zu beachten? Hier ein paar Gedanken.

  • Viele Cover-Designer verwenden Stockfotos. Also nicht wundern, wenn das Model des eigenen Covers auch auf einem anderen Cover zu sehen ist, aber mit einem neuen Hintergrund.
  • Ein Cover sagt mehr als tausend Worte: Das Titelbild sollte die Stimmung und das Genre des Buches wiedergeben, damit die potentiellen Leser erahnen können, was sie in diesem Buch erwartet. Deshalb konzentrieren wir uns bei der Cover-Suche am besten auf die Stimmung unserer Geschichte und können dann gleich alle die aussortieren, die nicht dazu passen.
  • Cover-Designer versehen ihre Cover oft mit Suchbegriffen zu Stimmung, Atmosphäre und Gefühlen: „sadness“, „loyalty“, „dark“ …
  • Cover-Designer versehen ihre Cover aber auch gerne mit Schlagwörtern, die überhaupt nichts mit den Objekten auf dem Cover oder mit der Stimmung des Buches zu tun haben. Ein Cover für einen Western, auf dem eine hübsche Dame und ein Pferd zu sehen sind, findet sich unter dem Schlagwort „Löwe“; und unter dem Schlagwort „König“ findet man einen smarten Burschen im Anzug mit Notebook und Krawatte. (?)
  • Cover mit Personen und/oder Tieren sind für viele Leser weitaus ansprechender als Cover, die nur Landschaften oder Gebäude zeigen.
  • Cover, bei denen die Person dem Betrachter den Rücken zuwendet, finde ich nie ansprechend. Die Person wirkt vielmehr abweisend, als wäre es ihr Wurscht, ob der Leser ihre Geschichte liest oder nicht. Geht es euch auch so?
  • Ich höre es immer wieder: Schachfiguren auf dem Titelbild sind langweilig. Es muss schon wirklich gut gestaltet sein, mit irgendeiner Besonderheit, damit ein Schachbrett-Cover die Leser anspricht. (Der Kaiser, sein Feind und der Krieg!)
    (Ich persönlich liebe Schach-Cover, aber ich habe auch einen Kugelschreiber in Form eines Schwerts, obwohl er scheußlich aussieht.)
  • Wenn ein Cover zu aufgeregt ist, wenn man nicht weiß, wo man zuerst hinsehen soll – lieber ein anderes nehmen.
  • Egal welches Schlagwort – es ist immer mindestens ein Bild von Neuschwanstein dabei!
  •  Für amerikanische Autoren mag sich diese Frage nicht stellen, aber für deutschsprachige sehr wohl: Sollen Neuschwanstein oder Hohenzollern, die Nr. 1 und 2 unter dem Stichwort „Castle“, auf dem Titelbild eines Fantasyromans erscheinen, oder sind sie für unsere Leser zu sehr Teil der Wirklichkeit? Amerikanische Leser denken sich dabei vielleicht „schönes Fantasie-Schloss, tolle Fantasygeschichte“, aber denken sich die Leser im deutschsprachigen Raum nicht eher „Ach, Neuschwanstein – Ludwig II. – Bayern – Wagner – Schulden – Wahnsinn, usw.“?
    Mont-Saint-Michel trifft man ebenfalls oft auf Premade-Covern für Fantasy-Romane an, meist unter dem Schlagwort „Castle“, dabei ist es doch eine Abtei …
  • Wenn man zweimal hinschauen muss, um die Figuren/Gegenstände auf dem Cover zu erkennen, ist das schon einmal zu viel.
  • Das Cover muss auch in Schwarz-weiß und in Fingernagelgröße einen guten Eindruck machen.
  • Die Personen auf dem Cover müssen nicht eins zu eins den Figuren des Romans entsprechen. Identische Haarfarbe usw. sind nachrangig, wichtiger ist, dass die Gestalt auf dem Cover der Leserin einen Eindruck vermittelt, welche Gefühle im Buch vorherrschen.
  • Figuren, deren Gesicht von einer Kapuze verdeckt ist, sind nicht cool, die sind eher dämlich. Schließlich sehen sie selber nichts.
  • Man findet schwerlich Cover für Mittelalter-Romane ohne Drachen. Man findet auch oft Ritter mit dem roten Kreuz der Templer auf dem weißen Waffenrock. Ob man Templer für ein Fantasy-Cover verwenden soll, obwohl es nicht um Templer geht? – Und ein sehr beliebtes Stockmodel ist der Ritter im blauen Waffenrock mit dem Einhorn auf dem Schild. Der hält das Schwert in dramatischer Pose, aber das Einhorn macht das ganze etwas luftiger und zarter. Wenn man drauf achtet, ist er plötzlich überall!
  • Es gibt Cover, die sind so schön, und man würde sie so gerne kaufen – nur leider hat man keinen passenden Roman.
  • Der Garten mit dem Springbrunnen auf „Die Rose von Huwelreich“ hat mir so gefallen, dass ich ihn in „Wie man einen Kaiser erpresst“ zu einem der Schauplätze der Handlung machte!
  • Manchmal findet man trotz eifrigster Suche nicht das Traumcover. Das ist nicht schlimm: Wir sind Selfpublisher, wir können unsere Bücher problemlos neu veröffentlichen, wenn uns eines Tages das Traumcover gefunden hat!