15. Juli 2020

Hallo! Jetzt hatte ich mir seit der Beendigung von Worms 3 ja eine Woche freigenommen, um zu lesen, Bücher zu kaufen und meine Büchersammlung zu sortieren. Nun ratet einmal, wie viele Bücher ich in dieser Woche gelesen habe:

Eines! Ja, ein kostenloses Fantasybuch auf Englisch. Vielleicht lese ich heute noch seinen ebenso kostenlosen Nachfolgeband zu Ende.

Außerdem lese ich an einer Moltke-Biographie herum, und komme trotzdem nicht weiter, obwohl sie mir so sehr gefällt. (Franz Herre schreibt super; und obwohl er kein professioneller Historiker, sondern Journalist ist, merkt man, welch umfassendes Wissen er gesammelt hat.) Ich neige dazu, Bücher, die mir zu gefallen, nicht zu Ende zu lesen und stattdessen Bücher zu lesen, die mich nicht so sehr ansprechen. Das ist eine meiner raffinierten Formen, mir unbewusst Freude vorzuenthalten …

Bücher kaufen wollte ich auch. Wenn ich auch sonst nichts kann, dann kann ich doch eines: Shopping! (Natürlich hauptsächlich online. Als Introvertierte hat man schließlich Angst vor echten Menschen.)
Wie viele Bücher habe ich wohl geshoppt? Wollt ihr raten?

Wisst ihr, was Lohengrin zu Elsa sagt?
„Nie sollst du mich befragen …“

Ja. Wenn man mich, ein Notebook und das Internet alleine lässt, fährt in drei Tagen ein Lastwagen vor und lädt zwei Tonnen Bücher ab. (Einen Füller habe ich mir auch gekauft, aber nur einen. Also, eigentlich zwei, aber der eine ist erst ab August lieferbar.)

Viele der Bücher sind gebraucht. Ich habe, in echter schwäbischer Vernunft, auf mehreren Seiten nach den besten Angeboten gesucht, abgewägt, ob mir das Buch den Neupreis wert ist oder ob es ein gebrauchtes sein darf, und auf diese Weise habe ich sehr viel gespart! Den gesparten Betrag konnte ich dann natürlich auch noch ausgeben, und zur Belohnung für mein umsichtiges Geldausgeben habe ich dann noch ein paar Bücher mehr gekauft. So geht Shopping! 😉 Nein, im Ernst, ich geb’s zu: Bei mir hat das Schwaben-Gen versagt/ist mutiert.

Aber jetzt kaufe ich in nächster Zeit keine Bücher mehr. Ich muss mir erlauben, mit denen, die ich bereits habe, zufrieden sein zu dürfen.

Shoppingliste für die nächsten Monate (ich will nicht schon wieder ein Zettelchen schreiben, die landen alle immer im Stapel und ich muss ewig suchen, bis ich sie wiederfinde, deshalb notiere ich sie hier):
– Porzellanbüste W und B für den Schreibtisch
– Die neue Moltkebiographie von C. H. Beck
– Der gebrauchte Bismarck in rot von Werner Richter
– Kunstdruck Heinrich V. und Papst Paschalis II.
– Kunstdruck Kaiserpr. Vers.
– Fotobuch von meinen Schwarzköpfchen
– Fotobuch für Mum
– Fotobuch für mich?
– COSRX Sonnencreme
– Tasse mit Foto
– Das schöne Worms-Bild mit der Pfalz von früher drucken lassen

Was soll ich weiters noch schreiben? Das Bücherumräumen ist noch nicht geschehen, schließlich muss ich dazu in dunklen Ecken abstauben, wo widerliche Wesen wohnen. Letztens rannte eine Spinne gerade als ich Sport machen wollte über meine Matte und verschwand zwischen den Bücherstapeln! Ich hatte mich eben erst hingelegt, um mit einem Workout zu beginnen, und dann sah ich aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung. Wäre ich nicht schnellstens aufgesprungen, wäre sie über mich drübergerannt!! Und gerade an diesem Tag war es so warm, dass ich nur ein kurzes Sporttop anhatte; also wäre sie über meine Haut gelaufen! Igitt!! Ja, wenn ich aufräume, werde ich wohl auch dieser Mitbewohnerin begegnen.

Außerdem habe ich mich noch nicht entschieden, in welches Regal die Bücher über die Geschichte anderer Länder gestellt werden, und in welches die Bücher über die deutsche Neuzeit kommen. Die Bücher über Preußen und das Kaiserreich bleiben in einem anderen Zimmer; und wo sollen die 25 Bismarck-Biographien unterkommen? Und reicht der Platz überhaupt? Von 1519 bis 1918 herrscht totale Unordnung wegen Platzmangels. Das Mittelalter dagegen habe ich im Januar wunderbar sortiert: Im einen Regal sind die Dynastien in zeitlicher Abfolge, je Dynastie wiederum sortiert von Allgemeindarstellungen über Biographien einzelner Persönlichkeiten bis zu speziellen Themen à la „Die Berater Friedrich Barbarossas“. Im anderen Regal sind allgemeine Mittelalterthemen, sortiert nach Bedeutung des jeweiligen Themas (z. B. Krieg vor Mode, obwohl ich im wahren Leben die Mode dem Kriege vorziehen würde).
Auch für die böse Epoche habe ich diese Sortierung beibehalten: Beginnend mit dem Weltkrieg, dann Gesamtdarstellungen, dann Biographien. Die Bücher über den Widerstand stehen auch dort, sind aber örtlich abgegrenzt von den Büchern über die bösen Menschen.
Das Buch für die Epoche nach 1945 hat noch keinen festen Platz.

Aber die anderen Epochen sind noch nicht geordnet; jedes Buch steht da, wo eben Platz war, und drum herrscht ein völliges Durcheinander. Preußen ist überall; Napoleon, der Dreißigjährige Krieg und die Indianer stehen nebeneinander, ein anderes Buch über den Dreißigjährigen Krieg steht bei den drei Büchern über Schwertkampf, alles ist verteilt über drei Räume …

Es wird Zeit, dass Ordnung einkehrt.