Was ich mir zur Belohnung für die Fertigstellung der Worms-Bücher gekauft habe

Unlängst habe ich ja Worms 3 und Worms 1,5 veröffentlicht. Und was ist wohl das Schönste daran? Die Nervosität beim Hochladen, die Aufregung, wenn ich auf „Jetzt veröffentlichen“ klicke? Das eigene Buch in der Hand zu halten und in alter Pedantenmanier gleich auf Kratzer, Fleckchen und sonstige Makel zu untersuchen – und erst seine Ruhe zu finden, wenn man unzufrieden sein kann?

Aber es ist schön, wenn man sich zur Belohnung etwas Tolles kaufen kann. In meinem Fall sind das immer Füller oder Bücher. Und deshalb habe ich mir für Worms 1,5 wie auch für Worms 3 jeweils einen Füller gegönnt.

Für Worms 1,5:

Faber-Castell Loom in B.

Ich habe ein richtiges Schnäppchen-Angebot gefunden, bei dem er nur ein Drittel vom gewöhnlichen Preis gekostet hat, ha!
Beim Modell, das ich gekauft habe, sind Kappe und Schaft beide aus etwa gleichfarbigem Metall. Die anderen Looms mit ihren farblich abgesetzten Kappen gefallen mir nicht so sehr.

Nass schreibende Federn sind mir am liebsten; auch dürfen sie nicht zu dünn sein. Deshalb nahm ich den Füller in Federbreite B.
Er schreibt vortrefflich! Großzügiger Tintenfluss, der auch bei schnellem Schreiben nicht abbricht.
Nur das Gewicht ist mir einen Tick zu viel. Für langes Schreiben würde ich wohl einen anderen Füller nehmen. (Viele Leute stecken ja beim Schreiben die Kappe auf; das würde diesen Loom noch einiges schwerer machen. Ich dagegen halte die Kappe immer in der Hand, als ob sie sonst gleich verlorenginge.)

Für Worms 3:

Lamy Studio in B

Der Füller ist gewiss nicht der schönste in meiner Sammlung: schlichtes Design, gebürstetes Metall, gummiertes Griffstück. Ich mag lieber verchromte Füller mit allerlei Zierwerk, und dazu ein Griffstück aus Metall.

Aber die Feder des Lamy Studio:

Ein Traum! Das ist die beste Feder, die ich habe. <3 Nass, super nass, sodass die Tinte im Lampenlicht glänzt wie ein Fluss; zuverlässig bei jedem Schwung, bei jedem Punkt; geradezu majestätisch gleitet die Feder übers Papier und erweckt den Eindruck, als müsste jeder Gedanke ebenso einfach in den Kopf wie aufs Papier gelangen. Der Studio gibt mir das Gefühl, als wäre alles, was ich mit ihm niederschreibe, bedeutend und wichtig. Dies ist der Füller, mit dem man sein Testament schreiben kann, mit dem man die Strategie für eine Firmenübernahme notieren oder, wenn man die Geistesgaben dazu hat, sich den Literaturnobelpreis verdienen kann. Ich kann also damit mein Testament schreiben.

Ich war begeistert vom ersten Strich an. Der Lamy Studio gefällt mir so sehr, dass ich ihn für dünnes, gewöhnliches Papier gar nicht erst benutze: Er hat nur das teure verdient.

Viel Wundersames melden Foren alter Zeit über den Pelikan M200: Er sei perfekt geeignet für langes Schreiben, sei immer flüssig, zuverlässig, der beste unbestritten. Meine zwei M200 haben mich nicht so sehr begeistert. Der blaue ist toll, aber etwas kratzig, und der grüne hat meine aufgrund Preis und allgemeinen Lobes zugegebenermaßen sehr hohen Erwartungen nicht erfüllt. An meinen Jinhaos für 1 Euro habe ich stets mehr Freude gehabt.
Der Parker IM ist ein wackerer Schreiberling, wie auch die Urbans. Preis-Leistung ist bei den Jinhaos hervorragend; bei den Baoers ebenso, bei den Online-Füllern auch; meine alten Lamys (al-Star und Vista) aus Schulzeiten sind in der Lage, die Erzählungen von der vielgerühmten deutschen Qualität noch immer aufrechtzuerhalten. Mein Diplomat Traveller ist schön anzusehen und schreibt sehr gut; meine heißgeliebten Noodler’s sind exzentrisch und schreiben alle wunderbar.

Doch der Meisterschreiber von Herbertingen ist fortan der Lamy Studio.

Und was ich mir noch gekauft habe:

„Im Glanz der Krone“ – Erinnerungen der Kaisertochter Viktoria Luise

Viktoria Luise, Herzogin von Braunschweig, war die einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg.
In hohem Alter schrieb sie mehrere Bücher über ihr Leben. Das zuerst erschienene, das die Ereignisse bis zum Zeitpunkt seiner Abfassung in den 60er Jahren schildert, habe ich schon vor Jahren gekauft.
Als ich herausfand, dass es noch andere gibt, habe ich gleich eines bestellt. „Im Glanz der Krone“ – natürlich muss ich das haben! Zumal es (inkl. Porto) nur 7 Euro gekostet hat.

Doch vor allem

enthält dieses Buch

im Vorsatzblatt

die Original-Unterschrift

der Autorin.

Der Tochter von Kaiser Wilhelm II.!

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich möchte es nochmals wiederholen:

Die echte Tochter des echten Kaiser Wilhelm II. hat ein Buch signiert, das jetzt bei mir, mir in der Provinz, im Regal steht!

Ist das nicht der Wahnsinn???!!!!?????!!!

Nun gut, wer meiner Begeisterung verständnislos gegenübersteht oder mir Einwände wie „Aber Adlige sind auch nur Menschen, und dazu keine besonders tollen“ zu erwidern geneigt ist, der sollte vielleicht nicht unbedingt meine Worms-Bücher oder den „Kaiser von Huwelreich“ lesen. Die sind nämlich, modern gesagt, Monarchie-Fanfiction.

Jetzt wisst ihr es:

Zwei Füller und ein Buch mit der Unterschrift von Viktoria Luise. Das waren meine Belohnungen für Worms 1,5 und Worms 3. Möchte wissen, was ich mir zur Fertigstellung von Worms 4 leiste, wenn ich mein Lebens“werk“ beende.

Oh, und außerdem habe ich mir noch ein Buch aus den 20er Jahren bestellt. Für zehn Euro. „Meine Vorfahren“ von Kaiser Wilhelm II.
Auf dem Umschlag ist die Unterschrift eingeprägt. 🙂