Ich denke, ich schreibe fast jeder/jedem aus der Seele, wenn ich sage: „Wo ging die Zeit hin???“ Vor kaum ein paar Wochen begann Corona, und jetzt ist schon Dezember!
Wie immer habe ich mir ein paar Bücher gekauft – die letzten für dieses Jahr – und bis auf eines sind sie alle angekommen:
- Bilder der Kaiserzeit: Ein Bildband von Viktoria Luise von Braunschweig
- Bismarck-Briefe, herausgegeben von Hans Rothfels. Meine bisherigen Briefausgaben von Bismarck enthielten entweder Briefe an Wilhelm I., an seine Frau Johanna oder an seine Schwester Malwine. In diesem Buch sind nun zusätzlich Briefe an seinen Bruder, seine Schwiegereltern und sonstige Weggefährten wie die Gerlachs enthalten. Ich finde es sehr interessant, zu erfahren, wie Bismarck auch mit diesen Menschen umging.
Auf Amazon kostet das Buch 40 Euro. Ich habe es gebraucht für 4 Euro bekommen.
Einzige Besonderheit: Es ist in Fraktur. Das ist zwar kein Hindernis, macht die Lektüre aber natürlich schon etwas langsamer … - Und dann habe ich noch ein weiteres Buch bestellt, auch mit Briefen vom Eisernen Kanzler.
Wer in letzter Zeit des Öfteren auf meinen Blog gekommen ist, wird sich wohl fragen, ob ich auch noch andere Themen außer dem Deutschen Kaiserreich habe. – Ja, in der Tat. Mein Interesse für Geschichte durchläuft verschiedene Phasen; mal steht das eine Lieblingsthema im Vordergrund, dann das andere, und danach das nächste, immer im Kreis. Ein Auf und Ab wie bei der Konjunktur. Im Sommer waren zum Beispiel wieder einmal die Salier und der Investiturstreit dran.
Mein neuestes Buch hätte ja eigentlich „Ein Galgen für den Kaiser“ heißen sollen. Ich fand den Titel wirklich toll; durch die lapidare Verknüpfung dieses ehrwürdigsten aller weltlichen Ämter mit einem Hinrichtungsinstrument weckte er Interesse durch die Schaffung von kognitiver Dissonanz. Außerdem dachte ich, es sei eindeutig, dass der dazugehörige Roman eher Richtung Anspruch tendiert.
Doch je mehr ich mich mit dem Buch wieder befasste, je mehr ich beim Abtippen wieder in die Geschichte zurückkehrte, umso unsympathischer wurde mir der Titel. Inzwischen klingt er für mich eher sarkastisch und lässt auf einen kaiserfeindlichen Inhalt schließen. Das passt selbstredend nicht, denn natürlich wird besagter Kaiser, wie die überwältigende Mehrheit aller Monarchen in meinen Büchern, positiv dargestellt.
Also suchte ich nach einem neuen Titel. Und ich habe einen gefunden!
„Der unglückselige Kaiser“
Super, gell? Der Titel ist noch nicht vergeben. Wenn man das bei Google eingibt, erscheinen allerdings Bücher, die, so meint die Suchmaschine, auch dazu passen: eine Biographie über Karl V. (hab ich schon), „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ (ist vergriffen, erscheint am 15. Dezember in zweiter Auflage, habe ich schon vorbestellt) und ein zeitgenössisches Buch über Kaiser Wilhelm II. und seine ersten zehn Jahre der Regierung (ich habe wirklich genug Bücher und ich brauche keine weiteren wirklich nicht aber auf Booklooker gibt es das voll billig aber ich kann nicht einfach jedes Buch kaufen das ich will das wären ja dann alle und – jetzt liegt es im Warenkorb.)
Ja gut, das neue Buch hat also einen anderen Titel. Meine beste Testleserin hat schon lange darauf hingedeutet, dass sie den ursprünglichen Titel nicht für optimal hielt. Man sollte halt immer auf seine Mum hören.
Alsdann musste ich das Cover ändern. Das bisher vorgesehene passte nicht mehr zum neuen Titel, weder thematisch noch vom Design her. (Es war eine Krähe vor weißem Hintergrund, und die Krähe war total süß und verwuschelt und putzig!)
Das neue Cover ist hauptsächlich orange! Diese Farbe hatte ich noch nie. Zwar haben manche Bücher ähnliche Farben (Der Kaiser von Huwelreich, Worms 1,5 und Worms 3), aber bei denen empfinde ich die Gelbtöne als dominierend. – Völlig orange also. Jetzt fehlen in meiner Covergalerie nur noch die Farben Violett und Pink. (Hm. Es wird schwierig, ein für mich typisches Buch zu schreiben, das ein pinkes Cover rechtfertigt. Untergänge, Narzissten und Kaiserzitate wollen sich nicht so recht damit vertragen.)
Auf dem Cover ist zudem ein fliegender Adler zu sehen. Das heißt, dass ich es, anders als die bisherigen Cover, meinen Schwarzköpfchen nicht zeigen kann, sonst bekommen sie Angst. Sie haben auch Angst, wenn man ein Pflaster am Finger hat; und irgendwann im Jahr 2019 hatte ich eines Abends holographischen Nagellack aufgetragen – was dazu führte, dass der Blaue Baron, als ich das Wasser wechseln wollte, schreiend und in größter Panik im Käfig herumflog. Noch am selben Abend habe ich den Nagellack wieder abgemacht … Die Buchcover, auf denen Feuer zu sehen ist, mögen sie übrigens auch nicht so besonders.
Nun seid ihr auf dem neuesten Stand.