Archiv der Kategorie: Allgemein

Titel-Casting Runde 5

Wie wird mein neuer Roman heißen? Wir machen ein Casting, um den Titel zu ermitteln!

Kaum zu glauben, dass am Ende der heutigen Runde nur noch die Top 3 übrigbleiben werden!

Byzanz, Böhmen, Burgund und Berlin: Nur einer kann Lili Vogels next Booktitle werden. Nur einer kommt auf das Cover meines neuen Buches.

Im neuen Roman gibt es Schlachten und Kriege, stolze Pferde und unglückselige Herrscher, Eroberer und Bischöfe, Brandschatzung und Intrigen. Womit wird gekämpft werden? Mit Kanonen, mit Schwertern oder mit griechischem Feuer? Wie wird der Schauplatz heißen? Konstantinopel, Berlin, Worms oder Wien?

Wird der Titelheld am Ende sterben? Auf der Flucht erschlagen von seinen Feinden, einsam im Exil, in den Straßen seiner brennenden Stadt, im Kerker seines Schwagers? Oder gar in der Schlangengrube à la Edda? (Wobei das nur der zweitbrutalste Tod der Wölsungasaga ist, es geht noch viel böser. Fans der nordischen Mythologie wissen, was ich meine …) Oder wird der neue Roman enden, bevor alle tot sind? Und wer sind die Feinde von KvB? Habsburger, Engländer, Hunnen, Bulgaren? Franzosen, König Rudolf, Sachsen, Osmanen?

Lieber König von Böhmen,
ich habe heute leider kein Cover für dich.

Die verbliebenen Kandidaten:

Der Kaiser von Brasilien
Freiheit vom Mutterland, ein Kaiser, der die Bayreuther Festspiele besucht, und eine Prinzessin, die endlich die Sklaverei abschafft.

Der Kaiser von Byzanz
Intrigen, Morde, Verstümmelungen, Kriege, Exilprinzen, Bildersturm und Kreuzzüge, Osmanen und Belagerung – unter dem vorwurfsvollen Blick goldener Ikonen fließen Ströme von Blut, und niemandem kann man trauen.

Der König von Bayern
Ein König, ein Schloss, ein Genie! Wagner, und Psychiater, und Wagner, und Tändeleien mit Rossknechten, und Wagner!

Der König von Belgien
Ehestifter für Queen Victoria und erster König des unabhängigen Belgien – das ist doch einmal eine Karriere, die sich sehen lassen kann!

Der König von Böhmen
Der Kampf des 13. Jahrhunderts: Der Kampf um Österreich. Der König von Böhmen gegen Rudolf I. von Habsburg. Man kann sich denken, wer gewann.

Der König von Burgund
Gibt es ein Leben vor dem Untergang? Auch Schwächlinge und Schurken haben eine Vorgeschichte, und Worms war früher Metropole.

Der Kurfürst von Brandenburg
Er besiegte die Schweden. Er führte die Umsatzsteuer ein. Er begründete Preußens Aufstieg.

Der Kaiser von Berlin
Er war immer unterwegs, er war an allem interessiert, er mochte Meteorologie, Wagner, Pferde und Zerstörer, manche sagen, es war nicht seine Schuld, sondern sein Schicksal, wie ein Schlafwandler stolperte er in die Urkatastrophe – manche sagen, er war ein Kriegstreiber, ein Säbelrassler, Bramarbaseur und Ungeheuer – wer war er wirklich? Hat er es wirklich gewollt?

Wie es weitergeht, erfahrt ihr nächste Woche!

Titel-Casting Runde 4

Wie wird mein neuer Roman heißen? Wir machen ein Casting, um den Titel zu ermitteln!

Letztes Mal beim Titel-Casting zu KvB:
Der König von Belgien hat uns verlassen. Kein Roman über Sachsen-Coburg-Gotha. Zum Abschied hat er noch an alle Pralinen verteilt, das war sehr freundlich.

Diese Woche ging es sehr dramatisch zu. Der Kaiser von Byzanz beschuldigte den Kaiser von Brasilien, er habe schlecht über ihn geredet! Der Kaiser von Brasilien stritt alle Vorwürfe ab und erklärte, er habe nur die byzantinische Tradition, unliebsame Thronanwärter durch Verstümmelung von der Thronfolge auszuschließen, getadelt. Der König von Böhmen sagte, andere Länder hätten andere Sitten, und der Kaiser von Berlin hat den Streit geschlichtet, indem er die Monarchen zum Papierschiffefalten einlud. Er wollte nämlich eine Armada im Springbrunnen fahren lassen.
Die letzten Tage wurde es wieder kälter, da trifft es sich gut, dass der Kaiser von Berlin auch gerne Holz sägt, da hatten wir immer Brennmaterial.

Während zwischen den einen Monarchen Feindschaften entstehen, entwickeln sich zwischen den anderen Freundschaften. Nachdem der Kaiser von Berlin den König von Burgund zunächst für einen Schwächling hielt, weil der behauptet hat: „Ein König ist immer nur so weise wie sein Berater“, haben sie sich jetzt besser kennengelernt und erkannt, wie ähnlich sich ihre Schicksale sind. Der König von Burgund beklagte sich nämlich letzthin, dass sein Halbbruder so gerne mobilisiere; da sagte der Kaiser von Berlin: „Mein Vetter auch!“ Allerdings versucht der Kaiser von Berlin den König von Burgund noch immer davon zu überzeugen, dass er doch sein eigener König sein solle und seinen trotzigen Berater endlich entlassen solle – der König von Burgund verschließt sich aber allen derartigen Vorschlägen und sagt nur: „Das kann man seinem treuesten Berater doch nicht antun!“ – „Macht ihn doch zum Herzog, das wird ihm den Abschied versüßen!“ – „Er ist bereits Herzog. Und ohne ihn, wie sollte ich da mein Reich regieren? Wir gingen ja alle unter!“

Als „Challenge“ (wie man das heutzutage nennt) führten wir diese Woche ein Pferderennen durch, denn in meinem neuen Buch wird heftig galoppiert! Der Kaiser von Berlin durfte wegen seines Handicaps zehn Sekunden früher starten, doch schon bald zogen der König von Böhmen und der König von Burgund an ihm vorbei. Trotzdem waren wir alle beeindruckt von den preußischen Reitkünsten. Auch der Kaiser von Brasilien und sein Pferd schlugen sich wacker. Der Kaiser von Byzanz jedoch war nicht sonderlich mit seinem Pferd verwachsen. Er sollte vielleicht öfter das Galoppieren üben als das Spinnen von Intrigen. Es gewann schließlich der König von Burgund und konnte es selber kaum glauben. Er sagte bescheiden, wir hätten seinen Berater sehen sollen, der könne reiten wie ein Hunne! Der Kaiser von Berlin fragte: „Richtige Hunnen oder meine Leute?“

Viel ist also passiert bei meinen Monarchen, doch nur einer kann Lili Vogels next Booktitle werden.

Der Moment der Entscheidung ist gekommen. Wieder wird uns ein Kandidat verlassen!

Er war vielfältig interessiert an Wissenschaft und Kultur. Er war in Bayreuth bei Wagners Ring. Er wurde gestürzt, die Monarchie wurde abgeschafft, und er ging ins Exil, wo er als alter Mann starb.

Zwischenruf Kaiser von Berlin: „Das bin ja ich! Aber ich will doch Lili Vogels Next Booktitle werden! Ich will nicht herausfallen!“

Jury: „Halt! Euer Majestät waren nicht beim Ring!“

Kaiser von Berlin: „Ach so, da hast du Recht. Ich bin es nicht, ich war beim Parsifal!“

So, weiter geht’s:

Lieber Kaiser von Brasilien,
ich habe heute leider kein Cover für dich.

Die verbliebenen Kandidaten:

Der Kaiser von Brasilien
Freiheit vom Mutterland, ein Kaiser, der die Bayreuther Festspiele besucht, und eine Prinzessin, die endlich die Sklaverei abschafft.

Der Kaiser von Byzanz
Intrigen, Morde, Verstümmelungen, Kriege, Exilprinzen, Bildersturm und Kreuzzüge, Osmanen und Belagerung – unter dem vorwurfsvollen Blick goldener Ikonen fließen Ströme von Blut, und niemandem kann man trauen.

Der König von Bayern
Ein König, ein Schloss, ein Genie! Wagner, und Psychiater, und Wagner, und Tändeleien mit Rossknechten, und Wagner!

Der König von Belgien
Ehestifter für Queen Victoria und erster König des unabhängigen Belgien – das ist doch einmal eine Karriere, die sich sehen lassen kann!

Der König von Böhmen
Der Kampf des 13. Jahrhunderts: Der Kampf um Österreich. Der König von Böhmen gegen Rudolf I. von Habsburg. Man kann sich denken, wer gewann.

Der König von Burgund
Gibt es ein Leben vor dem Untergang? Auch Schwächlinge und Schurken haben eine Vorgeschichte, und Worms war früher Metropole.

Der Kurfürst von Brandenburg
Er besiegte die Schweden. Er führte die Umsatzsteuer ein. Er begründete Preußens Aufstieg.

Der Kaiser von Berlin
Er war immer unterwegs, er war an allem interessiert, er mochte Meteorologie, Wagner, Pferde und Zerstörer, manche sagen, es war nicht seine Schuld, sondern sein Schicksal, wie ein Schlafwandler stolperte er in die Urkatastrophe – manche sagen, er war ein Kriegstreiber, ein Säbelrassler, Bramarbaseur und Ungeheuer – wer war er wirklich? Hat er es wirklich gewollt?

Wie es weitergeht, erfahrt ihr nächste Woche!

Titel-Casting Runde 3

Wie wird mein neuer Roman heißen? Wir machen ein Casting, um den Titel zu ermitteln!

Letztes Mal beim Titel-Casting zu KvB:
Der Kurfürst von Brandenburg musste uns verlassen. Zum Abschied gab es ein großes Festmahl, bei dem der Hauptgang aus Königsberger Klopsen bestand; danach schwang sich der Kurfürst auf sein Ross, beugte sich zum Kaiser von Berlin herab und sagte: „Sei tapfer, mein Urururururenkel, ich glaube fest daran, dass du es schaffst!“

Diese Woche haben die Monarchen sich in verschiedenen Wettkämpfen miteinander messen müssen, und zwar im Jagen, im Führen militärischer Einheiten und im Erkennen von Giften. (Alle drei Fähigkeiten wird der Sieger in meinem Roman nämlich brauchen …) Beim Jagen gewann eindeutig der Kaiser von Berlin. Die Mittelalter-Partei beschwerte sich, dass solche feigen Waffen wie Büchsen zugelassen wurden, wo der wahre wackere Waidmann doch nur scharfe Speere verwendet! Und der König von Burgund kehrte nach Beginn der Jagd sogar noch einmal um und fragte nach, ob man nur Tiere oder doch auch Tenöre jagen müsse. (Es wurden übrigens keine Wirbeltiere gejagt, nein, nur Ungeziefer war zum Abschuss freigegeben: Für diese Jagd wurden eigens wildschweingroße Spinnen gezüchtet.)

Im Führen militärischer Einheiten beim Manöver gewann der Kaiser von Byzanz, mit dem König von Böhmen kurz dahinter. Der Kaiser von Berlin hat sich trotz des zweitletzten Platzes seine gute Laune bewahrt und erzählte jedem die Geschichte vom Alten Fritz und der Schlacht bei Kolin.

Beim Erkennen von Giften siegte souverän der Kaiser von Byzanz. Nur bei der Entscheidung, ob Kopfschmerztabletten und Brausepulver giftig sind, tat er sich schwer.

Die Monarchen sind schon ganz begeistert von diesen Wettkämpfen und haben schon selber Vorschläge für neue Wettkämpfe gemacht: Der Kaiser von Byzanz möchte, dass man testet, wer die schnellsten Sänftenträger hat; der Kaiser von Brasilien hat vorgeschlagen, dass der beste Klavierspieler gewinnen soll; der König von Böhmen ist für einen Schwertkampf; der König von Belgien verlangt, man solle feststellen, wer binnen zwei Monaten die besten Ehen stiften kann; der Kaiser von Berlin ist für eine Schiffsregatta, und der König von Burgund ist prinzipiell gegen solche Wettkämpfe, vor allem, wenn sie von Frauen ausgerichtet werden, weil er nicht gewinnen kann ohne zu schummeln.

Viel ist also passiert bei meinen Monarchen, doch nur einer kann Lili Vogels next Booktitle werden.

Der Moment der Entscheidung ist gekommen. Wieder wird uns ein Kandidat verlassen!

Der Weg zur Freiheit dieses Landes war lang und steinig. Er führte von den Anfängen als Teil des Heiligen Römischen Reiches über die Glanzzeit im Herbst des Mittelalters unter den Herzögen der Bourgogne bis zu den Habsburgern! Während sich die Lande in seinem Norden von Spanien lossagten, blieb der südliche Teil bei Spanien, und erst im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs gelangte es an die österreichischen Habsburger. Vom revolutionären Frankreich überrannt, wurde es 1815 mit den Niederlanden vereinigt. Eine Oper war der Auslöser zur Revolution, und es sagte sich los von den Niederlanden und suchte sich einen eigenen König.

Lieber König von Belgien,
ich habe heute leider kein Cover für dich.

Die verbliebenen Kandidaten:

Der Kaiser von Brasilien
Freiheit vom Mutterland, ein Kaiser, der die Bayreuther Festspiele besucht, und eine Prinzessin, die endlich die Sklaverei abschafft.

Der Kaiser von Byzanz
Intrigen, Morde, Verstümmelungen, Kriege, Exilprinzen, Bildersturm und Kreuzzüge, Osmanen und Belagerung – unter dem vorwurfsvollen Blick goldener Ikonen fließen Ströme von Blut, und niemandem kann man trauen.

Der König von Bayern
Ein König, ein Schloss, ein Genie! Wagner, und Psychiater, und Wagner, und Tändeleien mit Rossknechten, und Wagner!

Der König von Belgien
Ehestifter für Queen Victoria und erster König des unabhängigen Belgien – das ist doch einmal eine Karriere, die sich sehen lassen kann!

Der König von Böhmen
Der Kampf des 13. Jahrhunderts: Der Kampf um Österreich. Der König von Böhmen gegen Rudolf I. von Habsburg. Man kann sich denken, wer gewann.

Der König von Burgund
Gibt es ein Leben vor dem Untergang? Auch Schwächlinge und Schurken haben eine Vorgeschichte, und Worms war früher Metropole.

Der Kurfürst von Brandenburg
Er besiegte die Schweden. Er führte die Umsatzsteuer ein. Er begründete Preußens Aufstieg.

Der Kaiser von Berlin
Er war immer unterwegs, er war an allem interessiert, er mochte Meteorologie, Wagner, Pferde und Zerstörer, manche sagen, es war nicht seine Schuld, sondern sein Schicksal, wie ein Schlafwandler stolperte er in die Urkatastrophe – manche sagen, er war ein Kriegstreiber, ein Säbelrassler, Bramarbaseur und Ungeheuer – wer war er wirklich? Hat er es wirklich gewollt?

Wie es weitergeht, erfahrt ihr nächste Woche!

KvB – 27. August 2018

Zuerst schien es, als würde KvB ein Buch, das nur aus Schlachten besteht. Das hat sich zum Glück aufgelöst: Jetzt gibt es auch Jagden, Kuppelei, Fluchtszenen, Giftanschläge, eben alles, was zum Leben eines Monarchen im Lili-Vogel-Universum dazugehört. Cholerische Ratgeber gibt es auch, sogar zwei! Der erste Berater, Version 1.0, ist stark, unerschrocken, hat einen Sohn, der nicht sein eigener ist (es steckt eine Liebesgeschichte dahinter), und unterstützt seinen Herrn in allen Belangen. Version 2.0 ist trotzig, emotional instabil, hat Probleme mit dem Ärger-Management, und verfügt über umfassende Bildung. (Dreimal dürft ihr raten, wer Autorins Liebling ist.)

Bin ich schon über die Hälfte hinweg? Ehrlich gesagt: keine Ahnung. KvB ist das einzige Projekt, das sich während des Schreibens noch gravierend ändert. Die anderen Geschichten blieben der geplanten Handlung treu, und es kam höchstens zu geringfügigen Änderungen an den Nebenhandlungssträngen. – Das mag wohl daran liegen, dass KvB als Mehrteiler angelegt ist, und je mehr Grundsteine für die nächsten Bände gelegt werden, umso besser. Allerdings muss man als Autorin darauf achten, dass man den Leser im ersten Band einer Reihe nicht mit Infos und Figuren zuschüttet, die erst in den späteren Bänden richtig zum Zuge kommen. Schöner ist es, wenn die Problemstellungen und Mitspieler der späteren Ereignisse immer wieder aufblitzen, aber die Haupthandlung des ersten Bandes nicht überschatten. Spielt die Reihe an verschiedenen Orten, ist das nicht so wichtig: Da kann man das Land, das Schauplatz von Band 3 werden wird, einfach mal lapidar erwähnen und gut ist. Spielt die Reihe wie bei KvB vorrangig an einem Ort mit vielen Figuren, wirkt es glaubwürdiger, wenn die wichtigen Figuren alle einmal auftauchen; das nähere Kennenlernen kann man dann auf spätere Bände verschieben.

Zum Schauplatz von KvB: Ich liebe ihn! Ein Sündenpfuhl, eine Metropole, ein Kaiserdom, prunkvolle Wandfarben, und der Wandteppich im Thronsaal zeigt die Apokalypse. Dazu eine reizende Stadtbevölkerung (manchmal geht es in Stadt X so niedlich zu wie in Huwelreich!), ein bisschen morbide und dazu treu wie Gold. Der Erbe des Monarchen ist bei den jungen Damen übrigens sehr beliebt.

Was haltet ihr eigentlich von Büchern, die das Aussehen der Figuren gar nicht oder erst ganz spät beschreiben? Manche Leser möchten möglichst bald wissen, wie denn der Mensch aussieht, mit dem sie es die nächsten paar hundert Seiten zu tun haben werden; anderen dagegen ist es Wurscht, und manche Leser stellen sich die Figuren einfach so vor, wie sie wollen, ganz gleich, was der Autor schreibt. – In den Lili-Vogel-Büchern ist es inzwischen Tradition, dass die jeweilige Hauptfigur nicht beschrieben wird, dafür aber die Nebenfiguren. Und da die Hauptfiguren des einen Buchs oft als Nebenfigur in einem anderen Buch auftreten, erhält man erst dort die Beschreibung. Richtig fies, nicht wahr? Ich freue mich diebisch. – Ach ja, und sollte eine Leserin sich eine Figur ganz anders vorstellen, als sie beschrieben ist, dann finde ich das auch super! Wie literarische Figuren aussehen, ist mir nämlich auch Wurscht. Das erstreckt sich sogar auf meine eigenen Bücher: Wie Steffi Grillenhofer aussieht, weiß ich bis heute nicht, und welche Augen- oder Haarfarbe Dietrich von Bern hat, habe ich später einmal festgelegt, aber wieder vergessen.
Wie genau seht ihr eigentlich Figuren vor euch? Sehr deutlich, mit Gesichtszügen usw., oder seht ihr nur vage Schemen? Ich sehe beim Lesen zwar menschliche Gestalten, aber die Gesichter sehen für gewöhnlich so aus, wie man als Mensch mit Minus 8 Dioptrien Gesichter sieht: Verschwommene ovale Flächen ohne Augen, Nase und Mund, in 2D. Da helfen auch lange Beschreibungen nichts, nach einem Absatz sehe ich wieder gesichtslose Ovale. Wenn die Mimik beschrieben wird, zuckt kurz ein Bild auf, z. B. wenn jemand finster dreinschaut. Im restlichen Verlauf der Geschichte sehe ich keine Gesichter; sie sind mir allerdings auch nicht wichtig. Das würde mich interessieren, ob es da Leserinnen gibt, denen es ähnlich ergeht. Beim Schreiben meiner eigenen Bücher sehe ich die Figuren deutlicher vor mir, also keine verschwommenen Ovale. Das gilt aber nicht für alle. Bei manchen ist es mir ganz Wurscht. Ich lege mehr Wert darauf, dass eine Figur durch interessante Charaktereigenschaften und ergreifende/lustige/dramatische Szenen dargestellt wird.

Demnächst gibt es in KvB sogar eine Flirtszene! Eine forsche Sächsin versucht mit dem Protagonisten anzubandeln, aus politischen Gründen. Ob aus dem Flirt auch Romantik entsteht, wird noch nicht verraten! (Wahrscheinlichkeit für romantische Nebenhandlungen in Lili-Vogel-Romanen: 10%.)

Titel-Casting Runde 2

Wie wird mein neuer Roman heißen? Wir machen ein Casting, um den Titel zu ermitteln!

In der letzten Runde fiel der König von Bayern heraus und fuhr traurig mit seiner goldenen Kutsche nach Haus. Es heißt, er habe zum Trost gleich einen Lohengrin-Sänger in die Residenz beordert, ihn aufzuheitern, aber der einzige auffindbare Lohengrin-Sänger hatte den Text nicht ganz gelernt, und der König von Bayern musste ihm ständig einsagen …

Wer fällt heute heraus? Es wird zunehmend spannender, die verbliebenen Monarchen lernen sich immer besser kennen, es entstehen Freundschaften und Feindschaften, und mehrere Monarchen traten schon mit der Bitte an mich heran, ich möge doch bald den Kaiser von Berlin rauswerfen, der sei eine Nervensäge schlimmsten Ausmaßes. Gestern bekam der König von Belgien einen leichten Wutanfall und schrie: „Märsche, immer nur Märsche! Von morgens bis abends lässt er eine preußische Musikkapelle im Hof auf- und abmarschieren! Ich halte das nicht mehr aus!“
Der Kaiser von Byzanz hat ihn daraufhin gefragt, ob er ihm seine Phiole mit Gift leihen solle (er trägt sie immer gut sichtbar an einem vergoldeten Lederbändchen am Hals). Ich sah mich daraufhin gezwungen, als Vermittlerin einzuschreiten. Ab jetzt darf der Kaiser von Berlin nur noch von mittags bis abends Märsche spielen lassen.

Der Kaiser von Brasilien ist eine sehr angenehme Persönlichkeit und versteht sich besonders gut mit dem König von Burgund, weil der immer eine Partitur mit sich herumträgt. Der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser von Berlin sind ja miteinander verwandt, weshalb der Kaiser ihn liebevoll Ururopa nennt. In Wirklichkeit müssten es noch einige Ur mehr sein, aber auf die verzichtet er. Der König von Böhmen übt sich jeden Morgen im Schwertkampf.
Sie sind alle wackere Kandidaten, die sich Chancen auf den Titel ausrechnen! Doch nur einer kann Lili Vogels next Booktitle werden.

Lieber Kurfürst von Brandenburg,
ich habe heute leider kein Cover für dich.

Die verbliebenen Kandidaten:

Der Kaiser von Brasilien
Freiheit vom Mutterland, ein Kaiser, der die Bayreuther Festspiele besucht, und eine Prinzessin, die endlich die Sklaverei abschafft.

Der Kaiser von Byzanz
Intrigen, Morde, Verstümmelungen, Kriege, Exilprinzen, Bildersturm und Kreuzzüge, Osmanen und Belagerung – unter dem vorwurfsvollen Blick goldener Ikonen fließen Ströme von Blut, und niemandem kann man trauen.

Der König von Bayern
Ein König, ein Schloss, ein Genie! Wagner, und Psychiater, und Wagner, und Tändeleien mit Rossknechten, und Wagner!

Der König von Belgien
Ehestifter für Queen Victoria und erster König des unabhängigen Belgien – das ist doch einmal eine Karriere, die sich sehen lassen kann!

Der König von Böhmen
Der Kampf des 13. Jahrhunderts: Der Kampf um Österreich. Der König von Böhmen gegen Rudolf I. von Habsburg. Man kann sich denken, wer gewann.

Der König von Burgund
Gibt es ein Leben vor dem Untergang? Auch Schwächlinge und Schurken haben eine Vorgeschichte, und Worms war früher Metropole.

Der Kurfürst von Brandenburg
Er besiegte die Schweden. Er führte die Umsatzsteuer ein. Er begründete Preußens Aufstieg.

Der Kaiser von Berlin
Er war immer unterwegs, er war an allem interessiert, er mochte Meteorologie, Wagner, Pferde und Zerstörer, manche sagen, es war nicht seine Schuld, sondern sein Schicksal, wie ein Schlafwandler stolperte er in die Urkatastrophe – manche sagen, er war ein Kriegstreiber, ein Säbelrassler, Bramarbaseur und Ungeheuer – wer war er wirklich? Hat er es wirklich gewollt?

Wie es weitergeht, erfahren Sie nächste Woche!

Titel-Casting Runde 1

Wie wird mein neuer Roman KvB heißen? Wir machen ein Casting, um den Sieger zu ermitteln, denn nur einer kann „My next Booktitle“ werden!

Der erste Titel wird uns heute schon verlassen. (Man stelle sich bitte die diversen Monarchen gebührend nervös vor einer knallharten Jury vor, bestehend aus – äh – mir.)

Das Schicksal des Königs von Bayern ist Stoff für einen Roman, und würden wir es nicht besser wissen, müssten wir meinen, das Leben von Ludwig II. habe ein beschwipster Wagnerianer ersonnen. Am Ende verlangte der hochverschuldete Ludwig sogar, dass seine Hofbediensteten die Banken von Paris und Frankfurt ausrauben sollten, um das Geld für die Schuldentilgung aufzutreiben! Schon viele haben sich dieses Stoffes angenommen, und in der internationalen Erinnerung lebt er fröhlich fort als der verrückte König, der das Traumschloss aller Traumschlösser erbaute. So oft wurde seine Geschichte erzählt – da will ich sie nicht nochmals erzählen.

Lieber König von Bayern,
ich habe heute leider kein Cover für dich.

(Wer nun enttäuscht ist, der sei verwiesen auf einen Roman, der in größtem Maße von Ludwig II. inspiriert ist: „Der König von Blauwittern“ von, ähm, Lili Vogel. – Wer hätte das gedacht … In einer Parallelwelt lebt ein König, ein Sonderling und Schwärmer, Mäzen des musikalischen Übergenies Deodonatus Karrenbauer, Erbauer von Schlössern, usw. Die Frage ist: Kann er wenigstens in der Parallelwelt dem Tod im kalten Wasser entrinnen?)

Die verbliebenen Kandidaten:

Der Kaiser von Brasilien
Freiheit vom Mutterland, ein Kaiser, der die Bayreuther Festspiele besucht, und eine Prinzessin, die endlich die Sklaverei abschafft.

Der Kaiser von Byzanz
Intrigen, Morde, Verstümmelungen, Kriege, Exilprinzen, Bildersturm und Kreuzzüge, Osmanen und Belagerung – unter dem vorwurfsvollen Blick goldener Ikonen fließen Ströme von Blut, und niemandem kann man trauen.

Der König von Bayern
Ein König, ein Schloss, ein Genie! Wagner, und Psychiater, und Wagner, und Tändeleien mit Rossknechten, und Wagner!

Der König von Belgien
Ehestifter für Queen Victoria und erster König des unabhängigen Belgien – das ist doch einmal eine Karriere, die sich sehen lassen kann!

Der König von Böhmen
Der Kampf des 13. Jahrhunderts: Der Kampf um Österreich. Der König von Böhmen gegen Rudolf I. von Habsburg. Man kann sich denken, wer gewann.

Der König von Burgund
Gibt es ein Leben vor dem Untergang? Auch Schwächlinge und Schurken haben eine Vorgeschichte, und Worms war früher Metropole.

Der Kurfürst von Brandenburg
Er besiegte die Schweden. Er führte die Umsatzsteuer ein. Er begründete Preußens Aufstieg.

Der Kaiser von Berlin
Er war immer unterwegs, er war an allem interessiert, er mochte Meteorologie, Wagner, Pferde und Zerstörer, manche sagen, es war nicht seine Schuld, sondern sein Schicksal, wie ein Schlafwandler stolperte er in die Urkatastrophe – manche sagen, er war ein Kriegstreiber, ein Säbelrassler, Bramarbaseur und Ungeheuer – wer war er wirklich? Hat er es wirklich gewollt?

Wie es weitergeht, erfahren Sie nächste Woche!

KvB – Wie wird der Titel lauten?

Heute nur ein kurzes Update: KvB wird noch länger als geplant (juhu!), und die Initialen „KvB“ stehen für den Titel. (Eigentlich müsste es DKvB heißen, aber das D lasse ich der Einfachheit halber getrost weg.)

Bald werdet ihr erfahren, wie das Buch heißt. Und damit es spannend bleibt, dürft ihr mitraten!

Ein erster Tipp: K steht für die Amtsbezeichnung eines Würdenträgers, und B für ein Land. Damit scheiden so schöne Titel wie „Der Kuckuck von Buxtehude“ oder „Der Kaiserpinguin von Berlin“ leider aus.
Nächste Woche erfahrt ihr mehr!

Projekt WmeKv

Ich habe ein neues Buch geschrieben, einen Kurzroman. Begonnen habe ich damit am 02. Juli 2018, am 12. Juli 2018 habe ich es beendet. Insgesamt habe ich 9 Tage daran gearbeitet, denn an einem Tag habe ich nicht daran weiterschreiben können. Das Lustige an der Sache ist: Schon beim Schreiben war mir klar, dass dieses Buch niemand lesen wird, denn die Zielgruppe, an die es sich richtet, ist praktisch nonexistent. Ich meine, wen interessiert schon das Schicksal einer Frau, die sich als General verkleidet und ihr Land retten will, weil sie ein Talent fürs Erstellen von Operationsplänen hat? – Eben. Niemanden.
Warum ich mich trotzdem diesem Projekt gewidmet habe? Auch wenn es niemand liest, ist eine Veröffentlichung mehr trotzdem eine feine Sache. Je größer das Portfolio, umso eher nehmen potentielle Leser die Autorin ernst. Außerdem hat sich das Huwelreich-Universum wieder weiter ausgedehnt. Und ansonsten: Die Idee ging mir schon lange im Kopf herum und ließ mich nicht los, also musste ich sie als Getriebene meiner wirren Ideen eben endlich verwirklichen, damit ich mich wieder kommerziell fruchtbringenden Projekten widmen kann.

Jetzt darf ich noch ein Cover suchen, und beim Titel bin ich mir auch noch nicht sicher. (Ursprünglich hätte das Buch „Fröhlich sterben“ heißen sollen, allerdings lässt der Titel eine weit dunklere Atmosphäre erahnen, als das Buch tatsächlich aufweist.)

Infos zu diesem Projekt:

  • Der Schreibstil ist diesmal nicht personal, sondern auktorial, soll heißen, es wird alles aus der Sicht eines allwissenden Erzählers berichtet. Dazu habe ich mich vom Plauderstil des 19. Jahrhunderts inspirieren lassen und alle Begebenheiten mit einem leicht spöttischen Unterton geschildert. Gerade im auktorialen Erzählstil kann man herrlich die Banalität des menschlichen Strebens und Mühens darstellen. Ein auktorialer Erzähler, der seine Figuren ernstnimmt, ist kläglich pathetisch.
  • Die Feuerburger und die Huwelreicher sind wieder zurück!
  • Es sind einige Moltke-Anspielungen darin versteckt.

Und was macht eigentlich Projekt KvB? Der Titelheld trat einmal im langen Prolog auf und verschwand dann von der Bildfläche. Bald kommt er zurück!

KvB – 26. Juni 2018

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen; das heißt also, das Projekt ging gut voran. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten, nicht wahr? Inzwischen habe ich schon einen DIN-A4-Block vollgeschrieben. Außerdem erwäge ich, mir Glitzertinte für meine Füller zu kaufen, das passt bestimmt super zu den Schlachtszenen, die demnächst an die Reihe kommen.

In den letzten Szenen spielte stets Protagonist Nr. 2 mit. Er möchte ja so gerne Bischof werden. Ich als Autorin aber verrate euch schon mal: Das wird nix mit dem Kirchenamt. – Wer Blut vergossen hat, darf nicht Priester werden. 1163 wurde auf dem Konzil von Tours festgelegt: „Die Kirche schreckt vor dem Blute zurück.“ (Dies führte übrigens auch dazu, dass die medizinisch durchaus gebildeten Mönche keine chirurgischen Eingriffe mehr festlegen durften. Viel Fachwissen und viel Erfahrung ging dadurch verloren.)

Nr. 2 hat es ohnehin schwer. Er ist quasi der Liebling des Unheils. Doch dafür ist er zäh und unbeugsam. Juhu! Ich schreibe so gerne über Sturköpfe. Ach so, und auch über wankelmütige Zauderer.
Weiterhin gab es eine mystische (na ja, ein bisschen) Szene mit einem Schamanen. Knochenleserei und so weiter. Eingeweideschau wäre auch eine Option gewesen, aber das wäre mir zu eklig. (Wer sich jetzt denkt: „Aber das ist doch gar nicht Hochmitteltalter!“ – Der hat Recht. Doch es wird sich alles fügen!)

Als nächstes wird es brutal und hart. Hier muss ich achtgeben, dass es danach nicht zu melodramatisch wird, denn Melodramatik ist immer schlecht.
Was ansonsten noch auffällt: Dieses Buch hat eine dunklere Atmosphäre als meine meisten anderen Bücher. Nur „Der König von Blauwittern“ ist manchmal ebenso bedrückend. Dafür achte ich sehr darauf, dass viel gezeigt wird von der Kultur und von der Lebensform der auftretenden Menschen. Die Leserinnen sollen deutliche Bilder vor Augen haben.
Keine Sorge, es wird auch wieder leichter werden! Die schönen Intrigen im Lande der Weinreben warten schon ganz ungeduldig.

Neues Projekt KvB

Seit Jahren plane ich es schon, denn es soll großartig werden. Ein Mehrteiler, mindestens eine Trilogie oder Tetralogie. Kein Projekt geistert mir länger im Kopf herum. Hunderte Bücher habe ich dafür gekauft und Dutzende gelesen, Recherche-Wahn, Intrigen habe ich dafür ersonnen, so verworren, dass ich sie selber nicht mehr verstand und wieder verwarf … Wuchtig soll es sein und ernst, mächtig und lebendig, Politik und Ränkespiel und Verrat.

Es spielt im Hochmittelalter an einem Adelshof. Bunt und farbenfroh ist die Mode, Gold und Geschmeide funkeln in der Schatzkammer, doch nichts ist für die Ewigkeit, und oft genug vergeht alle Freude im Spinnennetz berechnender Politiker, und auf den Schlachtfeldern leuchtet das Blut. Eine steinerne Kirche beobachtet das Treiben in ihrem Schatten, und könnte sie ihre Türme schütteln über die Verworfenheit der Menschen, dann würde sie es tun. In weiten Sälen feiert man Feste, Burgen erstürmt man, im Zorn schlägt man sich tot, man schwört Treue und bricht sie, oder bricht sie nicht. Illegitime Söhne ringen um das väterliche Erbe, ein machtgieriger Herzog sagt seinem Herrn die Fehde an, Wein, Blut und Gift fließen in Strömen, eine Prinzessin bricht alle Herzen, Fürsten planen den Sturz des Herrschers, Meineid und Opferbereitschaft, Tod und Liebe, alles ist dabei!

Was habe ich dafür alles recherchiert! Bücher über höfische Kultur, über Schwertkampf, über Staufer und Salier, über das Lehnswesen, über Hörigkeit und mittelalterliche Konfliktbeilegung, über das Hoffest von 1184, über Kriegswesen und über die psychischen Konsequenzen des Krieges, über Hildegards Heilwissen und über die Geschichte der Pflanzen (ha! Ich hätte beinahe Sonnenblumen im Hochmittelalter wachsen lassen! Gerade noch entwischt! Die kommen aus der Neuen Welt, juhu!), über Kaiser und Päpste und Ritter und untergegangene Reiche und verschwundene Bauwerke. Ich war sogar dreimal am Schauplatz. Alles, damit das Buch ein authentisches Bild des Hochmittelalters vermittelt!

Vor ein paar Tagen habe ich damit begonnen. Zuerst ein Prolog, etwas gruselig und schaurig – das war was ganz Neues für mich, gruselige Szenen wie diese habe ich eigentlich noch keine geschrieben. Dann ging es ab in die Handlung, und für mich war es sofort, als wäre ich zuhause: Hofleben, Pfalz, König, Fürsten, Ochsenkarren, Bischof, schönes Wetter. Lili Vogel ist zu Hause in ihrer geistigen Heimat!

Noch kurz weitere wichtige Infos:

Das Buch spielt nicht in der Welt von Huwelreich.
Es ist nicht das, was ihr denkt.
Doch mit dem, was ihr denkt, liegt ihr gar nicht so falsch.

Letzter Tipp:

Das Gebäude, das heute sein tausendjähriges Jubiläum feiert, wird eine zentrale Rolle spielen!