Triff die Anspielungen!

Anspielungen sind Perlen für diejenigen, die tauchen können. Deshalb schreiben eifrige Germanisten Erläuterungsbände zu den Werken von Anspielungshelden wie Goethe! Er hat uns mit zahllosen Anspielungen beschenkt. Auch heute noch gibt es Meister der Anspielungen; genannt seien Walter Moers oder Franz Herre.

Ich habe es geliebt, früher in meiner in gelbes Leinen gebundenen Goethe-Ausgabe oder in meinen hellblauen Schiller-Büchern zu lesen. Dabei hatte ich immer ZWEI Buchzeichen in Verwendung: Eines für den Text, und eines steckte hinten bei den Anmerkungen. Ich war hingerissen, wie viel zwischen den Zeilen versteckt war, und insgeheim habe ich mir immer erträumt, dass man eines Tages auch von meinen Büchern Ausgaben mit Anmerkungen erstellen würde. (Natürlich nur, wenn ich tot bin; lebt der Autor noch, wirkt es ja lächerlich.) Allerdings wird niemand je eine solche Ausgabe erstellen.

Deshalb habe ich hier eine Auswahl meiner Lieblingsanspielungen zusammengetragen, als Beweis, dass meine Bücher durchaus einen doppelten Boden besitzen.

Denn ist es nicht schön, wenn man wie Captain America sagen kann: „I understood that reference.“

Namensanspielungen

Die großen Beraterfiguren:

Fidelius von Eisenbiss

Klar, dass damit der Eiserne Kanzler gemeint ist! Blut und Eisen: das Schlagwort, das ein jeder kennt. – Bismarck hat testamentarisch verfügt, dass auf seinem Sarg folgende Inschrift stehen solle: „Fürst von Bismarck. Ein treuer deutscher Diener Kaiser Wilhelms I.“ Deshalb heißt die von ihm inspirierte Figur Fidelius.

Hajo von Hinderlich

„Hinderlich“ ist eine kaum noch erkennbare Reminiszenz an Metternich. Seine Karlsbader Beschlüsse fanden die Liberalen auch ziemlich hinderlich. Hajo ist, wie sollte es auch anders sein, eine etymologische Nebenform von Hagen.

Justus von Mitternacht

Justizminister. Wahnsinnig kreativ, ich weiß. Mitternacht ist eine Anspielung auf Hermann von Mittnacht, Ministerpräsidenten des Königreichs Württemberg.

Armandus von Krummhau

Kriegsminister. Lateinisch für „Der Bewaffnete“; deshalb heißt es auch „Armee“. Krummhau: Eine Bewegung aus dem Fechtkampf. Armand-Jean du Plessis war der Name des Kardinals von Richelieu.

Arbogast von Pflaumensempf

Pfistermeister und von der Pfordten waren zwei Berater aus dem Umfeld von Ludwig II. (Ich recherchiere jetzt nicht nach, was genau sie waren. Wer es wissen möchte, möge bitte selber nachschauen.) Wagner gab ihnen den Doppel-Spitznamen „Pfi“ und „Pfo“.

Oberst Gerangel

Ja, der Name klingt wie Feldmarschall Wrangel.

Doktor Suffrenkur

Der hat nichts mit Suff zu tun, sondern mit souffrir. Die Suffrierenden darf er kurieren.

Bonifatius Bettelbühl-Hunzingen

Es gab ein Keltengrab bei Herbertingen in einem Berg namens Bettelbühl. Die große Keltenstadt Pyrene lag in der Nähe des heutigen Hundersingen, einer Teilgemeinde von Herbertingen.

Isolanias Bankhaus Gladpurse, Égalliens Banc des faibles taux d’interets und Geraniens Banca Sana –> Froher Geldbeutel. Hat auch eine Ähnlichkeit zu Englands Premier Gladstone. Banca sana = Gegenteil von Banca rotta

Eisenbiss‘ Bankier Nonno Lett –> Pecunia non olet

Bismarck-Anspielungen

Aus „Der Kaiser, sein Feind und der Krieg“:

Andere mögen das nicht nachvollziehen, aber dem kläglichen Selbstmitleid ist oft schon prächtiger Hass entsprossen, und nichts treibt heftiger zum Leben an als Hass. Wenn man’s noch hundert Feinden heimzahlen muss, ist man von Kraft erfüllt.

Das ist eine inhaltliche Anspielungen an Bismarcks Aussage, nichts treibe so sehr zum Leben an wie die Liebe und der Hass. Für die Liebe habe er seine Frau Johanna, und für den Hass Windthorst (Ludwig Windthorst, Katholik, Hannoveraner und Welfenfreund)

Der Staatsmann aber, der festhält an seinem Plan, auch wenn ihn das Toben der Mehrheit umtost, ist wie ein Deich.

Bismarcks erstes öffentliches Amt war das des Deichhauptmanns.

„Ich sehe schon voraus, wie das alles endigen wird“

und

„Könnten wir anständiger umkommen?“

aus dem Gespräch, das Wilhelm I. und Bismarck im Eisenbahnwagon führten, kurz nach der Blut-und-Eisen-Rede.
Es ist eine Vogel-Tradition, dass dieses Zitat in jedem Buch mindestens einmal vorkommt.

Der Generaloberst Ferdinand von Sonnentreu-Lichtenglück ließ anfragen, ob er den Sohn, der ihm gewiss bald geschenkt würde, nach dem Ort der siegreichen Schlacht benennen dürfe. Nun würd ich ihm ja am liebsten sagen: ‚Pfratztenheim von Sonnentreu-Lichtenglück! Bist bescheuert?‘, aber Sie wissen ja, wie ich bin, ich kann den Leuten einfach nichts abschlagen. Die Frauen werden wenigstens einen prächtigen Kosenamen draus machen: Der kleine Pfratz!

Graf Trampedang ließ Bismarck fragen, ob er seinen bald zu erwartenden Sohn mit Vornamen „Bismarck“ nennen dürfe. Bismarck gestattete es, und ließ ausrichten, wenn Gott ihm und seiner Frau (sie waren schon weit über 70) noch einen Sohn schenken wolle, würde er ihn mit Freuden „Trampedang“ nennen.

Heinrich hörte schon den Schritt des Schicksals durch die Weltgeschichte hallen, und es war ihm, als wehe ein Zipfel seines Rocks über ihn hinweg.

Im Originalzitat hallt der Schritt Gottes durch die Weltgeschichte.

Und der Gesandte Feuerburgs, dieser Fidelius von Eisenbiss, war in seiner Jugend Hallodri, Hasardeur und Herzensbrecher! Den falschen Glauben hat er auch noch, Junggeselle ist er dazu, und hat als Student gewettet, er gründe ein Kaiserreich für seinen König binnen zehn Jahren! Er hat die Wette natürlich verloren und ist seitdem hochverschuldet.

Bismarck war mehrere Jahre lang Gesandter. Und ja, er hat wirklich mit einem US-amerikanischen Kommilitonen gewettet, dass Deutschland binnen weniger Jahre eins sein werde. Als er dann seine Wettschulden begleichen wollte (wenn man nicht alles selber macht!) und seinen ehemaligen Kommilitonen ausfindig machen ließ, kam heraus, dass dieser schon verstorben war. Er hieß mit Nachnamen übrigens Coffin.

Wagner-Anspielungen

An dieser Stelle sehe ich mich moralisch verpflichtet zu erwähnen, dass Deodonatus Karrenbauer das erhabenste Genie der Musik war, und gingen auch alle Partituren aller anderen Komponisten in Dunst oder in Rauch auf, dann hätte die Welt doch keine Sekunde zu trauern.

„Zerging in Dunst das alte deutsche Reich, uns bliebe gleich die heil’ge deutsche Kunst.“
Meistersinger. Wir alle wissen, wen Wagner damit meinte.

Oh Wonne der Seele! Überselig! Ewig! Ewig! Seiner Jugend einz’ge Sonne, dürstender Seele einz’ge Wonne, aller Künste Urbegründer, übermächt’ger Herz-Entzünder, sehen, ahnen, wahrlich, wahrlich, Aug’ in Auge, Meister, König, alles wollte er ihm geben, und doch alles – wär zu wenig! Tand wär alles Geschmeid’ der Welt, alles Gut wär Firlefanz, Kronen und Throne versanken, verzehrt von der Historie fauchendem Rachen, Knochen verblichen und Schlösser verbrannten, zu Staub zerfielen Reiche, aber die Kunst, die heilige Kunst schwebte fort über allem, Abendrot über Untergängen, Triumphatorin über Tyrannen, Burg und Bollwerk der Erhabenheit, die Kunstwerke, die ewigen, weihevollen, gottgesandten, die Kunst des Meisters allein überlebte alles, Tod und Vergessen entrückt, die Kunst allein erlöste alle Welt.

Im Thronsaal empfing er ihn, vor blauwitternscher Fahne, er böte ihm Land und Leute an, wenn er es wollte, Karrenbauer, Karrenbauer, der Geist, der mehr geschaffen hatte als aller andern vereinigte Kraft zuvor!

Da sind so viele Wagner-Versatzstücke drin, die zähle ich jetzt nicht auf. Es hat super viel Spaß gemacht, das zu schreiben.

Die Rossbraune in „Der König von Blauwittern“:
Eines der Mädchen, das mit dem König verkuppelt werden soll, hat braunes Haar und hält den Hals so schön gebogen wie ein Rassepferd. Der König nennt sie in Gedanken „die Rossbraune“. –> Eine der Walküren heißt Rossweiße.

„Welches ist Ihr Lieblingswerk?“, rief er. Anderen schien diese Frage unbedeutend, Karrenbauerianern aber gab die Antwort genaueste Auskunft über den Charakter des Gegenübers, Karrenbauerianer begriffen sich sofort! Wer den „Fliegenden Verfluchten“ nannte, war Freigeist, bisweilen aufsässig und rebellisch; wer „Lichtenstein“ liebte, hegte Leidenschaft in sich und Hang zur Poesie; den „Schwanenhelden“, ach, den liebten die Geistwesen, die zartesten Seelen, auch fälschlich „Träumer“ genannt. „Der Liebestod“, dem hingen alle an, die Hingabe hegten im Übermaß, Schmachten und Sehnen fühlten in Herz und Brust; „Das Handwerk der Kunst“, das ehrten die Klugen, die Denkenden, die Forschenden, und auch so manche Eiferer. „Wheingold“, den Stolzen und Erfolgreichen zur Freude; „Das Schwert im Stamm“ für unzerbrechliche Geister, Kämpfernaturen. Und dann die Werke, noch unvertont, die ganze Welt harrte ihrer: „Der Wurmtöter“, bevorzugt von heiteren Karrenbauerianern voll jungenhafter Abenteuerlust; „Des Wurmtöters Tod“, geliebt von den Freunden unermesslichen Wissens, in Bildung verirrt – und zuletzt „Die Gralsritterburg“, reinster Quell der Erquickung dem Dulder und Büßer.

Sie sind alle da.

Am Abend fuhr er nach Wahnreuth. Der Schein der Sonne erleuchtete den Wahnreuther Höhenzug. An seinem Ende stand ein einzelner Hügel, vergoldet im Licht, als wolle die Sonne sterbend ihn noch grüßen. In höchster Ergriffenheit sah die kleine Stadt zu, wie die Schatten der Dämmerung den Hügel hinaufkrochen. Als er von den Schatten gänzlich verhüllt war, fiel die Nacht.

Das sind Zitate aus der Regieanweisung der Götterdämmerung.

Die überall eingestreuten kleinen Zitate kann ich nicht aufführen, das würde den Rahmen dieses Blogartikels sprengen. Außerdem würde es nur Wagnerianer interessieren, und die freuen sich, wenn sie die Zitate selber finden.

Historische Anspielungen

„Es war mir eine Ehre“, sagte er vorsichtshalber zu Kückenstaal, „und wenn nicht daheim beim Triumphzug, dann gibt es oben ein Wiedersehen.“

„Oben gibt es ein Wiedersehen“ sagte Wilhelm I., als er 1879 dem todkranken Albrecht von Roon, seinen einstigen Kriegsminister, einen letzten Besuch abstattete.
Kaiser Wilhelm II. soll das in Doorn zu einem Dienstmädchen gesagt haben.

Er glich eigentlich ganz den Schreibtischen, wie man sie in den Büros großer Industrieller vorfindet – nur dass bei diesem hier vor zweihundert Jahren Kaiser Gereon rechts in die Tischfläche die mysteriösen Buchstaben „HSEVI“ eingeritzt hatte. Historiker stritten seit Jahrhunderten darüber, ob die Buchstaben ein Kürzel waren für „Huwelreich stets elend verschuldet ist“ oder für „Hier sitzt ein vergnügter Intrigant“.

Anspielung an den Habsburger Kaiser Friedrich III. und sein Faible für die Abkürzung AEIOU. (= Alles Erdreich ist Österreich untertan.)
Man kann sich sicher sein, dass Kaiser Gereon auch einmal einen Auftritt bekommt.

Außerdem besaß Rudolf eine Wohnung in der Engen Riesengasse

Es gibt die Kleine Riesengasse in Worms!

Ja, vielleicht ist von allen Künsten die Kochkunst gerade die, die vom allgemeinen Niedergang des guten Geschmacks am wenigsten betroffen ist. Malerei, Bildhauerei, Literatur und Oper darben heutzutage vor sich hin in selbstverschuldeter Abscheulichkeit, alldieweil sie ihre neuesten Erzeugnisse für wahre wonnige Wunderwerke halten.

Da ist tatsächlich ein Kant-Zitat drin verwurstet worden.

Huwelreich erlebte eine Epoche des Friedens: Niemand war ihm gram, seine Nachbarn wurstelten unverzagt vor sich hin, und die Journalisten prägten schon den Begriff „das langweilige Jahrhundert“, weil sie es leid waren, nur noch über Lappalien zu berichten, über den Husten der Königin von Isolania, über den neuen Mantel der Königin von Feuerburg oder über die Doggen von Fidelius von Eisenbiss.

Historiker nennen das 19. Jahrhundert auch „das lange Jahrhundert“ (sie zählen dann die ersten 18 Jahre des 20. Jahrhunderts mit dazu).
Irgendein Kanzler unter Kaiser Franz Joseph bezeichnete seine politische Arbeit als „durchwursteln“.

Der Kronprinz bewegt sich, doch er tanzt nicht.

Le congrès dance, mais ne marche pas.

Just in diesem Augenblick verlor der Leibkammerdiener das Gleichgewicht, die Schüsseln in seiner Hand neigten sich nach vorne, und mit einer gewaltigen Welle schwappten Leberknödel und Suppe über den Rand und auf den Boden.

„Um Himmels willen verdammt nochmal!“, sagte der Leibkammerdiener und holte Luft, als wappne er sich für das Bücken. „Das tut mir leid, Majestät! Ich lege mich Eurer Majestät zu Füßen.“

„Das lassen Sie bleiben“, sagte Leopold. „Zu meinen Füßen liegen ja schon die Leberknödel.“

Das ist genauso dem Kaiser Franz Joseph passiert. Eugen Ketterl hat’s aufgeschrieben.

Von hier und heute ging eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, denn Karrenbauer, der Menschheit Größter, fand einen Mäzen!

Goethe

Hellwigs Adelshandbuch: Das ist quasi der Gotha.

Die Zirser (…) befleißigten sich seit Jahrhunderten auch der Kunst des Fähnchenschwenkens. Die Zirser hatten nahezu keinen Krieg auf der Seite desjenigen Landes beendet, mit dem gemeinsam sie ihn begonnen hatten. (Aus diesem Grund hatte im fünfzehnten Jahrhundert der Friedenfelser Kaiser, als er die Ehrenämter bei Hofe neu verteilte, eigens für den Zirser Grafen das Amt des Fahnenschwenkers eingeführt.)

Es gab früher Ehrenämter für die Kurfürsten. Erzkämmerer (der Brandenburger Markgraf), Mundschenk, Marschall, Truchsess. Fahnenschwenker gab es jedoch nicht.

Wie das Sprichwort früher sagte: ‚Andere Herrscher haben Haustiere; die Hohenmeininger haben ihr Heer.‘

Das ist eine Variation des bekannten Bonmots: „Preußen ist kein Staat, der sich eine Armee hält, sondern eine Armee, die sich einen Staat hält.“

Die Bartpomade von Kaiser Johann, „Wunderwerk“, entspricht der Bartpomade, die Kaiser Wilhelm II. Barbier verwendete und die „Es ist erreicht!“ hieß.

Wenigstens hatten die Dakadier, diese Nudeln, doch noch einen lichten Moment gehabt und endlich eingesehen, dass Aarenland und Huwelreich die Landwirte waren, die die Felder des Friedens bestellten.

Kaiser Wilhelm II. einmal über die Engländer: „Die Nudeln scheinen einen lichten Moment gehabt zu haben.“

Die Sozialistenkneipe heißt „Zum Stillen Rad“.
Denn wie dichtete Georg Herwegh? „Mann der Arbeit, aufgewacht! Und erkenne deine Macht! Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!“

Und, oh Wunder, ungeahnt: Der sozialistische „Auf geht’s!“ hatte heute auf der Titelseite ein Bild von Eisenbiss veröffentlicht, mit der Überschrift: „Wir wollen unsern alten Kanzler wiederhaben!“

Natürlich ist das eine Anspielung auf den „Vorwärts!“, und auf den volkstümlichen Text des Fehrbelliner Reitermarschs.
Es gibt noch ein Satireblatt „Der Schwafelhannes“, das dem „Kladderadatsch“ entspricht.

„Sie sind also der Meinung, das Automobil wird sich durchsetzen?“, sagte Vater barsch und stach in seinen Kabeljau.
„Allerdings. Das Pferd hat seinen Dienst an der Menschheit erfüllt, nun bricht das Zeitalter des Motors an.“
„Ich glaube nicht an das Fortbestehen des Automobils“, sagte Vater. „Es wird sich nicht durchsetzen. Und dafür wollen wir dankbar sein! Man stelle sich vor, zu welchen Gräueln der Mensch fähig wäre, wenn er mit Motorwagen auch auf den Schlachtfeldern umherführe! Nein, nein, das Automobil ist nur eine Modeerscheinung. Der Gott, der Blümchen wachsen ließ, der wollte keine Räder.“

Es gab ein vaterländisches Lied mit dem Text „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte“.

In allen großen Städten Aarenlands hatte man Spruchbänder aufgehängt, derselbe Gruß, in allen Dialekten: „Tschüss, alter Kaiser!“ „Pfiadi, alter Kaiser!“ „Ade, alter Kaiser!“

Vale, senex imperator!

Das Kaiserbegräbnis in einem der Bücher (Spoiler) ist inspiriert vom habsburgischen Hofzeremoniell wie auch vom Grabspruch von Wilhelm II.

Aarenlands Hymne:

„Oh Aarenland, einst kriegsgeboren, rufst die Söhne du ins Feld, stets zu siegen auserkoren, dass es ewig dir gefällt! Gott im Himmel singt uns Lieder, schaut mit Stolz auf uns hernieder! Einzig ihn nur fürchten wir, sonst ja weder Mensch noch Tier!“

In guter alter Hymnentradition klingt es arg gezwungen. Jepp, das war Absicht. Hymnen klingen immer ziemlich bemüht.
Der grammatikalische Fehler im ersten Satz entspricht einer Stelle in der Götterdämmerung, wo genau die gleiche Satzkonstruktion verwendet wird. (Wagner sagt, das ist so in Ordnung.)
Gott im Himmel singt uns Lieder: Im bekannten vaterländischen Lied „Was ist des Deutschen Vaterland“ heißt es am Ende: „Dort, wo die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt: Das soll es sein, das wack’rer Deutscher, nenne dein!“
Viele Zeitgenossen haben sich darüber amüsiert und meinten, Gott selber singe sich da oben Lieder. (Wussten die schon damals nicht mehr, dass man nicht nur für jemanden, sondern auch jemandeM singen kann? – „So sing ich dir Lieder von meinen jungen Tagen“ heißt es bei Wagner, und in der Bibel heißt es: „Dem Herrn will ich singen ein Lied.“ Bei Homer: „Singe mir, Muse“.)
Schaut auf uns hernieder: „Unser großer Verbündeter im Himmel“ sagte Wilhelm II.
Der letzte Satz bezieht sich natürlich wieder auf einen Bismarckspruch, den sehr bekannten: „Wir Deutsche fürchten nichts auf der Welt, und die Gottesfurcht ist es, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt.“

Anspielungen im Worms-Buch

Der Krönungseid besteht aus Stücken des Hohelieds der Liebe und des Psalms „Schwur eines Königs“.

„Wie ein Sturmwind aus den Bergen“: schrieb irgendein Chronist über die Hunnen

„Es wird eine Zeit des Kampfes anbrechen“, sagte es, „und eine Zeit der Fehden, eine Zeit des Elends und eine Zeit, in der du dein Geschick verfluchen wirst!“ –> Bibel. Alles hat seine Zeit.

„Windhauch (und Luftgespinst)“: Die ikonische Stelle aus dem Buch Kohelet.

„verrückt wurden wie Märzhasen“ –> Sogar hier ein Kaiser-Wilhelm-II.-Zitat!

„ein ehrenwerter Mann“ –> Das hat der eine über Brutus auch gesagt im Shakespeare-Drama

„er schlägt sich selber in Bande“ –> ich wollte nur mal Schiller zitieren (schlugen die Häscher in Bande)

„Mit dir zerschlug ich Städte und Wagen, …“ –> aus der Bibel, es geht um Babel

Das Zitat des Alten Fritz „Hunde, wollt ihr ewig leben“, kommt in leicht veränderter Form in Band 2 vor.

„öde Behausung für Schakale“ –> über die Zerstörung einer Stadt in der Bibel

„Befehlsruf der Posaune usw.“ –> aus der katholischen Messe (vorkonziliar)

„Alles Menschenwerk ist nutzlos, Rachen des Todes, …“ –> wieder Kohelet

Gibichs Pferd heißt Zerstörer. Damals gab es diesen Schiffstyp natürlich noch nicht; wenn es trotzdem Assoziationen weckt: Danke, so habe ich das beabsichtigt!

Es gibt noch viel mehr, eigentlich reden sie ständig in Zitaten daher.

Augustinuszitate:

  • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.
  • Ich tadle nur aus Liebe.

Die Lieblingsanspielung

„Dieser Sieg beruhte nicht nur auf Dusel“, sagte Johann. „Die haben einen Fuchs im Generalstab, einen richtig listigen! Ich sehe es schon kommen: Ich werde einer dieser armseligen Könige werden, der mit seinem ganzen Land unterging! Und noch in tausend Jahren wird man Opern komponieren über meine Schmach, und Sie beide: Sie sind die Schurken, und ich bin der arme willenlose gutherzige Landesvater, der das alles gar nicht gewollt hat!“

Eisenbiss richtete sich auf und sagte: „Ja, wenn das unser Schicksal ist, dann werden wir an der Spitze unserer Truppen in die letzte Schlacht ziehen und fallen. Und könnten wir anständiger umkommen? Ich selbst im Kampfe für die Sache meines Königs, und Euer Majestät, indem Sie Ihr Land mit dem eignen Blute verteidigen.“

„Großartig!“, rief Johann, der ob dieser Aussichten nicht in Begeisterung verfiel, „und am Ende werden die Huwelreicher in meine Hauptstadt einziehen, über meine Fahne hinwegreiten, die Statuen meiner Vorfahren zerschmettern, meinen Palast anzünden, meine Mörsersammlung nach Gutensaat entführen, Kaiser Leopold wird auf meinem Thron sitzen und der Kronprinz wird meine Tochter heiraten. Dabei wäre der Prinz ein viel netterer Ehemann für sie. Ich sage Ihnen: Das wird eintreffen, alles! Leb wohl, Feuerburg!“

Hier ist alles versammelt, was ich mag:

Wir haben zuerst eine Anspielung aufs Nibelungenlied und auf Wagners Götterdämmerung. Weiterhin haben wir eine Anspielung auf die Postkarten/Bildchen, die nach (während?) dem Ersten Weltkrieg gedruckt wurden und Kaiser Wilhelm II. in Feldgrau und mit Pferd und Pickelhaube vor einem Soldatengrab zeigen. Darunter steht: „Ich habe den Krieg nicht gewollt.“
Wer meine Bücher liest, erkennt zwangsläufig, dass Johann von den beiden Wilhelms inspiriert ist.

Es folgt das unverzichtbare Eisenbahnwagon-Zitat.

Mörsersammlung: Schlaue Köpfe werden ahnen, dass damit nicht Mörser zum Zerstoßen von Kräutern, sondern die Geschütze gemeint sind. (Mich hat eine Anekdote über Bismarck und die Kanonen im Schlossgarten der Hohenzollern dazu inspiriert.)

Kronprinz und Prinz von Huwelreich: Der Johann weiß halt, wie „Der Kaiser von Huwelreich“ ausgeht.

Halbjahresrückblick 2019

Das halbe Jahr ist wieder rum, ich finde das ja ziemlich dumm, und wie der Kaiser Franz Joseph sprach, muss auch ich sprechen: „Ich bin mit der Arbeit nicht fertiggeworden.“ Doch im Gegensatz zu Franz Joseph sind das vermutlich noch nicht meine letzten Worte.

Schauen wir mal, was ich dieses Jahr bisher erreicht habe:

2 Bücher veröffentlicht (davon eines bisher nur als eBook)

4 Bücher geschrieben (aber allesamt kurze)

Marketing: Nix besonderes

Projekte, die noch durchgeführt werden müssen:

Projekte für 2019

Die fettgedruckten Projekte haben Priorität; die nicht fettgedruckten können bei Bedarf auch nach 2020 verschoben werden.

Hier die Kurzliste:

  • Projekt „Antrocuna und Frauenpower“
  • Projekt „Niedergang eines Großreiches, während die Barbaren kommen“
  • Projekt „Eingesperrte Prinzessin“
  • Projekt „Ein Galgen für den Kaiser in Mexiko“
  • Projekt „Geh doch nach Griechenland, König!“
  • Projekt „Die Giftprinzessin“
  • Projekt „Lauter verrückte Künstler“
  • Projekt „Das leidende Dorf“
  • Projekt „Die blinde Königin“
  • Projekt „Bagrat, der Aufstand und die Meise“
  • Projekt „Kaiser Innozenz und der Hochstapler“
  • Der König von Burgund 3
  • Gratis-Buch zu „Der König von Burgund“
  • Gratis-Buch zu den Huwelreich-Romanen des 19. Jahrhunderts
  • Zwei kommerzielle Bücher schreiben. Mit Liebe und so. Ach Gott.

Es sind somit noch 5 wichtige Bücher übrig. Vermutlich wird dieses Ziel nicht erreicht werden, es sei denn, ich finde einen Stein, der explodiert und mich mit nicht enden wollender Kreativität füllt, praktisch den Tesserakt für Schriftsteller.

Andere schreibrelevante Ziele für 2019

  • Insgesamt 500.000 Wörter schreiben –> Ha! Ha! Träum weiter.
  • Ein Organisationssystem für meine Notizen entwickeln.
  • Mindestens einmal wöchentlich bloggen. –> Ziel wird nicht mehr verfolgt. Ich blogge nur noch, wenn ich schlechte Laune habe
  • Einmal 5000 Wörter am Tag schreiben
  • Einmal 10.000 Wörter am Tag schreiben (?) –> Das wird schwer möglich sein.
  • Ein ganzes Buch direkt am Computer schreiben, nicht auf Papier. Ich möchte wissen, wie sehr sich mein Schreibstil dann von dem der handgeschriebenen Bücher unterscheidet.
  • „Wie man einen Kaiser erpresst“ neu hochladen. (eBook und Druckausgabe, und ich hasse das Hochladen! Es macht mich immer so nervös.) Das Cover bleibt dasselbe.
    –>  Den König von Burgund habe ich schon gefühlt tausendmal hochgeladen! Ok, bis jetzt 2mal.
  • Alle Bücher generalüberholen und neu hochladen. Alle!
  • Alle Bücher aus der Kindle Leihbibliothek abmelden. –> am 3. Juli erledigt! Juhu! Jetzt werden sie eines nach dem anderen dort rausfallen. Der Krieger macht den Anfang am 5. August. (Er ist ein Pionier, der Bursche …)
  • Alle Bücher bei Tolino veröffentlichen. Wenn sie aus der Leihbibliothek draußen sind.

Bücher, die ich gelesen und von denen ich vllt. etwas gelernt habe:

  • Novellen von Wilhelm Hauff
  • Die Wahlverwandtschaften
  • Wilhelm Meisters Lehrjahre (fast fertig)
  • Die toten Seelen
  • Die Geschichte der Kulte und Riten von Kirchgässner
  • Eine Biographie über Tom Hiddleston.
  • Michael Kohlhaas (erneut)
  • Der Schimmelreiter (erneut)
  • Die Verwandlung

Das waren fast alle. Ansonsten habe ich noch irgendwas Modernes gelesen, auf Englisch, zwei Bücher oder so. Ich bleibe lieber bei meinen alten Meistern 🙂

Fazit:

Obwohl das Jahr so vielversprechend anfing, ist es nicht so gut gelaufen wie gehofft. Zwar habe ich den Eindruck, dass die Bücher qualitativ in Ordnung sind, aber ich hätte gerne noch mehr Quantität abgeliefert. Aeterna und Kriegsfels sind sehr anspruchsvoll; Kriegsfels ist das emotional härteste Buch bisher, und Aeterna ist das Buch, das in Bezug auf Plot und Situation am anspruchsvollsten ist. (Ich sage nur: Kulturpessimismus!)

Vielleicht sollte ich ein paar Kurzziele definieren:

Für Juli 2019:

  • Das aktuelle Projekt zu Ende schreiben
  • „Umnachtung“ beginnen
  • Alle Bücher generalüberholen
  • Im Zuge dessen Huwelreich-Datensammlung anlegen
  • Bücher neu hochladen
  • Aeterna und Kriegsfels: erste Lektoratsrunde
  • Medara: ins Notebook diktieren und korrigieren
  • Für Worms 3 plotten und ein bisschen anfangen (Worms 3!!! Wie habe ich die beiden vermisst! <3 )
  • Handy jeden Tag auf lautlos stellen (Das wollte ich schon seit langem machen! Jetzt steht’s im Internet, jetzt kann niemand mich davon abhalten!)
  •  Zur Entspannung statt Youtube-Filmen Gedichte von den Weimarer Meistern oder Dramen von Shakespeare lesen (oder Texte von Schopenhauer oder Bismarck, die waren auch herausragende Stilisten)
  • Jeden Tag eine Stunde die Fachbücher übers MA durchgehen.
  • Am Abend die Aufgaben für den nächsten Tag definieren.
  • Am Ende der Woche (Sonntag) Ziele messen und die Ergebnisse veröffentlichen. (Hier auf dem Blog.)
  • Erneut lesen/durchgehen:
  • „Kontrolle der Macht“
  • Die zwei anderen Bücher desselben Autors, die da rumliegen
  • „Die Stadt im Mittelalter“
  • Die drei Bücher über „Krieg im Mittelalter“ (Kohlhammer, das mit dem doofen Titelbild und den Bildband)
  • Das Buch über Kleidung im MA
  • Das Buch über Hofkultur am Stauferhof
  • „Höfische Kultur“ von Bumke
  • Diese vier gelben Kohlhammer-Urban Bücher
  • Das englische Buch übers Mittelalter
  • Die zwei Bücher über Frauen im MA
  • Rituale der Macht (Ich liebe dieses Buch)
  • Staufer: Kohlhammer, C.H.Beck und „Staufer und Welfen“
  • Salier (auch wenn sie nicht meine Epoche sind)
  • Wirtschaftsgeschichte des MA kaufen?
  • Medizin im MA
  • Justiz im MA

Projekt „Medara“ fertig

Seit heute ist es fertig. Das wird ein kurzes Buch, noch kürzer als Kriegsfels. Der Preis wird entsprechend gering sein.

Außerdem habe ich gerade alle meine eBooks von KDP Select abgemeldet. Heute hat schon wieder irgendjemand 2, winzige 2 Seiten von Worms-Buch 1 und vom Dietrich-Buch gelesen, und dann wohl wieder aufgehört. Mir reicht’s. 2 eBook-Seiten entsprechen nicht einmal 2 Papierbuchseiten, sondern eher nur einer einzigen Papierbuchseite! Dieses ganze Sich-Zieren, gleich wieder Aufhören, meine Güte, stellt euch nicht so an! Das ist nur ein Buch, das bringt euch nicht um, wenn ihr noch ein bisschen länger drin herumlest! Viele Bücher, die mir gefallen haben, fand ich am Anfang auch noch nicht sooooooooo überragend. Selbst mein Lieblingsfilm hat mich nicht von der ersten Sekunde an mitgerissen. (Aber dann, wenn Tom und Chris auftreten<3. ) Ich gebe jedem Buch stets etwas Zeit, mich darin einzufinden, in Stil, Atmosphäre, evtl. Humor, usw. (Persönliche Beobachtung: Die Bücher, die einen herausragenden, ganz außergewöhnlichen Anfang haben, fallen oft später weit hinter denen zurück, die am Anfang noch nicht so dick aufgetragen haben.)

Ganz ehrlich: Bei den meisten Buchanfängen muss man sich erst einmal orientieren, worum es geht, wo es spielt, wer die wichtigen Figuren sind. Man könnte sich natürlich blöd stellen: Wer sind diese Figuren, die Typen, die Tussis, was wollen die, wie, wo, was, HÄÄÄ??? Am besten höre ich nach dem ersten Satz wieder auf, echt jetzt. Blickt ja keiner durch. Warum ist der Kerl ein Käfer; warum sind die alle alte Mähren; was ist Scarlett O’Hara; warum steht dieser Alec auf einem Schiff und sieht einen schwarzen Hengst; die Ilsebill soll nicht so viel nachsalzen, das ist schlecht für die Gesundheit; wieso hat da einer im Mittelalter irgendwelche Buchstaben in die Kirchenwand gekratzt, und warum soll ein reicher englischer Junggeselle schnell heiraten?
???
?????

Wir lesen jetzt spaßeshalber den Anfang vom Worms-Buch, als wären wir solche ungeduldigen Leihbibliotheksleser:

Kapitelüberschrift: Neun Jahre vorher: Als die Hunnen kamen

Gunther von Burgund stand auf der Saalstiege und beobachtete die Menschen im Hof der Königspfalz zu Worms.

Wer ist das, wieso hat er so einen altertümlichen Namen, warum heißt das Stiege und nicht Treppe, was ist eine Pfalz? Und was zum Geier ist Worms?

Hier herrschte immer Geschäftigkeit: Knappen trugen Waffen zum Schmied, Rossknechte führten gesattelte Pferde zu ihren Rittern, Wäscherinnen schleppten Körbe mit Linnen zum Rhein hinab, Grafen ritten heran auf schäumenden Hengsten, Reisende aus den anderen Städten standen staunend starr und betrachteten den Dom Sankt Peter, und die Fahrer der Ochsenkarren trieben ihre Gespanne an mit Fluchen und mit Peitschenknallen.

Warum ist das so ein langer Satz, häää? Was ist Linnen? „Standen staunend starr“ klingt voll doof, ey, und der Dom Sankt Peter steht doch in Rom, Mann, die Autorin hat echt nicht mal das allerwenigste rescherschiehren (!) können.

Was ist mit Ochsenkarren? Warum nicht mit Flüchen? (Antwort: Dann wäre es Substantiv und substantiviertes Verb. „Mit Fluchen“ = zwei substantivierte Verben, homogener und schöner)

Was dachten sie nun?

Hä?

Wer waren diese fremden Leute, wie hießen sie, wie war ihr Leben?

Was kümmern mich diese fremden Leute? Wann kommt eine Bettszene? Schlägt da endlich mal eine dem anderen den Kopf ab?

Die Pilgerin mit dem krummen Rücken, ehrfürchtig stand sie vor dem Nordportal des Doms – war sie eine Bauernwitwe, und erfüllte sich den Herzenswunsch seit Kindesjahren, einmal Worms sehen?

Das klingt komisch! Kann man das nicht einfacher formulieren, „es war unbeschreiblich“ oder so?

Dort, Gere von Trier, vor zwei Wochen war er an den Hof gekommen als Knappe – hatte er Heimweh?

Ist Gere ein Name? Und wen interessiert das alles? Wann kommt eine Frau und verliebt sich in diesen Günther?

Vermisste er den Vater, eine Mutter hatte er ja keine mehr, oder fühlte er sich schon wie zuhause? Was dachte die Bademagd da unten, warum streichelte sie ihren runden Bauch, als wäre er ein liebes Tier?

Der ist doof, oder nicht?
(Antwort: Der ist in dieser Szene noch sehr jung. Da glaubt man noch an den Storch.)

Der Bauer mit dem Ochsenkarren hatte solch tiefe Sorgenfalten, dass er sie selbst von hier oben aus erkennen konnte. Worüber hatte er sich immer grämen müssen? Übers Wetter?

Was ist „grämen“? Was hat ein Bauer mit dem Wetter zu tun? Eh, Leute, macht endlich was! Bringt euch um! Bringt die Schwangere um, oder den trotteligen Protagonisten!

Sein Vater wusste das alles. Sein Vater wusste immer, was zu tun war, und wenn er’s einmal nicht wusste, fragte er den Herzog von Tronje um Rat. Sein Vater war der klügste König der Welt, und Gunther würde nie so klug sein wie er. Er würde ein schlechter König werden, denn dass er eines Tages König würde, das hatte Gott so gefügt.

Eh, Mann, Autorin, also Gott ist sowas von out. Das interessiert doch keinen mehr! Und der letzte Satz, also, eine logische Schlussfolgerung sieht anders aus.
„hatte gefügt“: So redet doch heutzutage niemand mehr!

Er sah bang zum Dom hinauf. Der Dom hatte kein Gesicht, und doch schien es ihm, als blicke er gütig auf die winzigen Menschen herab. Alle Häuser, ja, selbst die Königspfalz, schienen sich vor ihm zu verneigen.

Bang. Bang. Also wie im Comic: Bäng? Zack, Pow, Wow, Powow? Dom. – Das ist nur ein Götzentempel. Interessiert niemanden.

„ja, selbst“ – so schreibt auch niemand mehr! „Gütig“ – geht’s noch? Ist das Fanfiction für Konservative?

Nein, echt, es ist noch gar nichts passiert, die Hauptfigur ist sogar selten doof, echt, die denkt wie ein Kind aus dem finsteren Mittelalter, so ein bescheuertes Buch, es hat auch gar keinen schönen Schreibstil, sondern ist voll plump, unbeholfen und mit Worten, die ich gar nicht kenne. Altertümelnder Bullshit. Ich lese lieber was Spannendes, wo die sich in der Besenkammer die Köpfe abschlagen. Bescheuertes Buch.

(Wenn man alles zerschnipselt und sich doof stellt, klingt jedes Buch bescheuert. Das machen wir mal wieder, dann nehme ich Goethes Wahlverwandtschaften, und wir zerlegen die genauso!)

Und deshalb habe ich alle meine Bücher von der Leihbibibliothek abgemeldet. Ab August werden sie nacheinander daraus verschwinden, und stattdessen auch auf Weltbild, Thalia usw. zu finden sein.

 

Und um die ungeduldigen Leihbibliotheksleser vollends zu vergrämen: Ich habe inzwischen ein Buch geschrieben, auf dem schon auf der ersten Seite ein Kopf fällt. (Angeblich.) Beteiligt sind ein Vater und sein Kind = Familiendrama! Leider werde ich dieses neue Buch gar nicht erst bei der Leihbibliothek anmelden. Tja, Pech gehabt.

Wirre Worms-Fakten

  • Laut ursprünglichem Plan sollte König Gibich in der ersten Szene sterben.
    Dann, wegen Planänderung, in der zweiten.
    Dann bei der Hälfte von Band 1.
    Endstand: Er stirbt am Ende von Band 2 …
  • Ich kann Walther von Spanien nicht ausstehen. Weder in der Sage noch in meinem eigenen Roman. Das liegt wohl daran, dass er in der Walthersage (und vor allem in der Thidrekssaga) als der bessere Kämpfer dargestellt wird, soll heißen besser als Hagen. Nein, nein, das glaube ich nicht. Und intellektuell kann Walther ihm ohnehin nicht das Wasser reichen. Blöder Walther.
  • Der Hunnenname Munsuc müsste eigentlich Mundzuc heißen. (So wird er in den antiken Quellen wiedergegeben. Attilas Vater hieß so.) Weil das beim Lesen jedoch dämlich aussieht, habe ich die Schreibweise des Namens abgeändert. Wenn man Mundzuc betont schnell ausspricht, klingen das d und das z fast wie ein s.
  • Ich mag Kriemhild im Epos nicht. Figuren, die aus Rache (also praktisch aus Liebe) Massenmorde anordnen, finden nicht meinen Beifall. – Figuren, die aus politischen Gründen einen Mord akzeptieren/begehen, sind natürlich böse. Aber eben auch berechnend, und ich mag in Büchern die Bösen immer viel mehr als die Guten, denn die Bösen sind intelligent. Kriemhild lässt sich nur von Gefühlen leiten, Gunther und Hagen von Ratio und Realpolitik.
  • Ich habe zur Recherche ein Buch gekauft, das die Briefe des Bischofs Avitus von Vienne und seiner Korrespondenten enthält, unter anderem auch Briefe der Burgunderkönige Gundobad und Sigismund. In Band drei werde ich dann Zitate daraus verwenden (aber natürlich so versteckt, dass sie nicht auffallen).
    Außerdem habe ich ein Buch mit Briefen von Wilhelm I. und Bismarck gekauft (ein Reprint in Fraktur), aus dem wird ebenfalls zitiert werden. So schrieb Wilhelm I. einmal nach einem Zerwürfnis (mit Rücktrittsdrohung von Bismarck): „Mein größter Wunsch ist es doch, mit Ihnen (…) immer fest einverstanden zu sein.“
    Dieses Zitat wird hundertprozentig ins Worms-Buch übernommen! So besänftigt man als Monarch seinen verstimmten Berater … 🙂
  • Gunther schreibt man mit h, weil der Name aus Gunt (Kampf) und Her (Heer) zusammengesetzt ist. Dasselbe Wort „Her“ findet man auch in Walther, und es war ursprünglich auch in Volker (=Volkher) und Werner (=Werinher) vorhanden
  • Hagen bedeutet „der Beschützer“, und ist etymologisch verwandt mit Hag, Hecke, engl. hedge. Daher auch „umhegen“ = „mit einer Hecke umgeben“.
  • Ich war schon dreimal in Worms.
  • Otto der Jüngere? Endlich einer aus Team Diversity! 🙂 Ich mag beide Ottos.
  • Die Pferdenamen stammen alle von mir.
  • Gunther ist voll der Bildungssnob. „Claudius“ hat er seine verkrüppelte Taube genannt, „Argentum“ seinen Apfelschimmel und „Cuprum“ den Fuchs. Was für ein Streber!
  • Ich finde es immer super, wenn ich Menschen treffe, die wie die Figuren aus dem Nibelungenlied heißen. Ich kenne schon vier Siegfrieds, drei Volkers, vom Hörensagen eine Kriemhild, außerdem eine Brunhilde, einen Ortwin – und einen Gernot 🙂 – Er heißt zwar nicht Etzel, aber ich kenne auch einen Attila! Und ich war einmal in demselben Opernsaal, in dem eine Ute arbeitet. – Und er hat zwar Ü-Pünktchen, aber ich kenne auch einen Günther, einen sehr liebenswürdigen. Wow, die sind ja fast vollzählig …

Neues zum Projekt „Medara“

Offenbar kann ich nur noch kurze Bücher schreiben: Erst 130 Seiten, dann mit Hängen und Würgen 90 Seiten, (ein längeres mit 230 Seiten, immerhin), und das aktuelle Projekt wird voraussichtlich noch kürzer! Ich vermute, dass es nur 60 Seiten werden. Das ist natürlich kein Roman, nur eine Schmalspurerzählung.
Aber dann soll es halt so sein. Es widerstrebt mir, alles auszuwalzen und auszustopfen mit unnützen Nebenhandlungssträngen. Außerdem ist das Land, in dem das neue Projekt spielt, ja ganz charmant und gut ausgearbeitet, aber ich habe keine Lust, mich wochenlang damit abzugeben. Eigentlich will ich zurück nach Worms.

Das neue Buch hat auch einen untypischen Handlungsverlauf: Das zentrale Element, dessenthalben ich es schreiben wollte, kommt erst im letzten Viertel zu tragen. In meiner Vorstellung nahm dieses Element stets den größten Teil der Handlung ein. Allerdings sind die vorhergehenden Ereignisse nötig, um der Geschichte Leben einzuhauchen; ohne sie würde die Geschichte sehr kalt und unpersönlich wirken.
Das zentrale Element ist sehr spannend (finde zumindest ich), und ein anderer Autor würde daraus einen ganzen Roman machen können. Da dieses Buch jedoch in die Welt von Huwelreich etc. eingebaut wird, muss die Geschichte anders aufgebaut werden. Die Grundidee hat dadurch an Kraft verloren, die gesamte Buchreihe hat an Vielfalt und Weltenbau gewonnen.
Eigentlich würde der zentrale Konflikt dieser Geschichte sogar besser in die Jetztzeit passen. Er hat etwas Thrillermäßiges an sich. Aber über die Jetztzeit kann ich nicht schreiben, darüber weiß ich zu wenig.

Was eine Option wäre: Das Medara-Buch dauerhaft kostenlos machen. Dann brauche ich beim Schreiben kein schlechtes Gewissen haben, weil es so kurz ist, und ich muss es nicht auf Mainstream trimmen und mit den gleichen langweiligen Handlungsmustern füllen. Dann bleibt es nur die schlanke Original-Version.

Buchbekenntnisse

Egal wie viel man recherchiert hat, irgendwelche Fehler begeht man trotzdem. Egal wie klein der Fehler ist, irgendeinem Schlaumeier fällt er auf, und der kann dann auftrumpfen: „Die hat von nix eine Ahnung, ha!“

Nichts gibt so viel Auskunft über den Autoren wie seine Fehler.

Hier sind meine Confessiones:

In „Der Kaiser von Huwelreich“:  Jeder ist ein General.

So eifrig hab ich recherchiert über militärische Einheiten: Was ist größer, Regiment oder Bataillon oder Korps, und wie heißt es bei der Kavallerie, und blaba, ich schrieb mir sogar einen Spickzettel, der noch immer auf dem Schreibtisch liegt, und eines kam mir nicht in den Sinn: Zu schauen, wer einem Regiment vorsteht. Weil ein General was Beeindruckendes ist, machte ich jeden auftretenden Militärmenschen gleich zum General. Jetzt hat jedes Regiment einen! Dabei untersteht ein Regiment für gewöhnlich einem Oberst (bezogen auf Aarenlands Vorbild, das Deutsche Kaiserreich). Wenn jeder General ist, ist es ja nichts mehr wert!

Allerdings kann ich mich gut rausreden, sodass es trotzdem innerhalb der Geschichte Sinn ergibt: Der militärbegeisterte Kaiser Johann will wahrscheinlich jeden gleich zum General machen und Orden verteilen und Festmähler geben für seine schneidigen Militärs. In diesem Sinne ist seine überschäumende Begeisterung schuld an der Generalsschwemme. Das passt doch!

Die Leibgarde heißt Garde du Corps. – Das ist ein Fehler!

Man muss wahrlich kein Romanist sein, um Garde du Corps korrekt zu übersetzen. Bei mir heißt die Leibwache des Kaisers von Aarenland auch Garde du Corps, wie in Preußen. Aber in meinem historischen Vorbild Preußen ist alles etwas komplizierter: Die Garde du Corps war nicht die gesamte Leibwache, sondern so bezeichnete man nur die Kavalleristen, nicht die Infanteristen. Wie es sich gehört, unterstand die Garde du Corps einem Korps. Dem Gardekorps. Wie auch sonst. Jetzt heißen bei mir die Infanteristen aber Garde du Corps, oh nein! Jetzt gibt es bestimmt irgendwelche Geschichtsfanatiker, die sich darüber aufregen, wie man so schlecht recherchieren kann! – Zum Glück ist Aarenland nur vom Kaiserreich inspiriert, also darf die Leibwache heißen, wie sie will. Wäre das ein historischer Roman, müsste ich natürlich nach Canossa gehen.

Pflanzen und Essen interessieren mich nicht.

Wenn irgendwo Pflanzen blühen, mit richtigen Namen, dann könnt ihr euch sicher sein: In der Rohfassung des Manuskripts stand da nur: „Auf der Wiese blühten … und ….“

Wenn die Leute etwas essen, das über Hammelfleisch, Brühe, Bagrater Ringerln und Wiener Schnitzel hinausgeht, dann hat mir mit Sicherheit jemand anderes die Gerichte vorgeschlagen. Ich habe da so meine Gourmets, die sich hervorragend mit gehobener Küche auskennen …

Er spricht Griechisch mit dem Abt und nennt ihn „Pietas vestra“

In „Der König von Burgund und der Krieger“ hat Hagen eine Unterredung mit einem byzantinischen Abt. Es wird ausdrücklich erwähnt, dass die beiden griechisch sprechen; um den Abt für sich zu gewinnen, verwendet Hagen u.a. den Ehrentitel „Pietas vestra“. Raffiniert.
Hintergrund der Sache ist, dass ich mir für die Recherche eigens ein Buch mit der Briefsammlung des Bischofs Avitus von Vienne gekauft habe (aus dem Lateinischen übersetzt ins Englische; auf Deutsch gibt es das nicht). Avitus war ja ein Bischof im Reich des Burgunderkönigs Gundobad. Er starb 518. Er führte einen Briefwechsel mit Gundobad, dessen Sohn und Amtsnachfolger Sigismund, dem Kaiser von Byzanz und anderen Bischöfen. Er war sehr kreativ im Ersinnen von Anreden: Gloria vestra, Auctoritas vestra, irgendwas mit super, ich schreibe mal einen ganzen Blogartikel darüber. Ich war so begeistert von diesen Ehrentiteln, dass ich sie gleich im Roman einarbeiten wollte. Dabei entging mir, dass lateinische Ehrennamen im ansonsten griechischen Gespräch befremdlich sind …
Modern gesagt: Streber-Fail! X-D

Mary Sue, bist das du? (Eigentlich Gary Stu)

Den Begriff der Mary Sue kennen viele. Ihr männliches Pendant ist der Gary Stu. So ein Gary ist eine Figur, die einfach überragend ist, und zwar auf eine richtig übertriebene Art und Weise: Der Gary Stu kann sich binnen kürzester Zeit Fertigkeiten aneignen, für die andere Leute jahrelang trainieren müssen; der Gary Stu ist immer düster und grimmig; er gewinnt jeden Kampf, auch wenn er noch so aussichtslos scheint, und er kann Schmerzen aushalten, die jeden anderen in die Knie zwingen würden; er hat die coolsten Waffen und trägt immer Schwarz; er hat eine tragische Vergangenheit und ist meist ein verlorener Königssohn, oder er ist ein Bastard (eines Königs); er hat einen besonderen tierischen Begleiter, vorzugsweise ein Raubtier oder ein edles schwarzes Ross – ihr wisst, wen ich meine …

Ich hatte keine Ahnung, was dieses Wort bedeutet …

General Schasaugert ist der Protagonist einer kleinen Anekdote in „Der Kaiser von Huwelreich“. Der Hintergrund ist folgender: Ich habe einmal ein Wörterbuch des Wienerischen geschenkt bekommen. Mei, liab! Ich habe es fleißig für „Der Kaiser von Huwelreich“ verwendet und ein paar Generale (die sind überall) mit wienerischen Wörtern benannt. Einen, der sehr weitsichtig ist, nannte ich „Schasaugert“, das war laut Wörterbuch die Bezeichnung für einen Menschen, der nicht gut sehen kann. Ich dachte, die erste Silbe wird kurz ausgesprochen. Erst Monate später ging mir auf, dass sie vermutlich lang ausgesprochen wird. Solche Wörter haben in Huwelreich jedoch nichts zu suchen! Dieser General wird natürlich umbenannt! 😀

 

Götterdämmerung in Duisburg und was sonst noch los war

Am 05.05. war ich endlich wieder in einer Götterdämmerung! Es war bereits meine neunte, und meine erste Premiere! (Normalerweise hätte ich nie eine Karte für eine Premiere gekauft, denn beim heutigen Regietheater weiß man nie, ob’s einem gefallen wird. Schlimmstenfalls wallt man arglos ins Opernhaus, und dann müssen die Sänger alle unter Holzmasken der alemannischen Fasnet singen oder was auch immer. Lieber kaufe ich Karten für eine spätere Saison, wenn es schon Bilder und Kritiken gibt.)
Diesmal aber wusste ich schon, wie die Inszenierung aussieht, denn ebendiese durfte sich bereits 2018 in Düsseldorf der Öffentlichkeit stellen. (Die Kostüme der Solisten finde ich wunderschön, bin aber nicht sicher, ob das Geschehen auf der Bühne mir zugesagt hätte.)

Also, eine Karte gekauft (es gab nur noch welche in Reihe 2, oh wehe! Ich will doch immer Reihe 1! Eins! Eins!!!!).
Doch dann, einen Monat vor der Duisburger Premiere, wurde das Duisburger Theater von der eigenen Sprinkleranlage mit 80.000 Liter Wasser geflutet. Man beachte, dass in der Götterdämmerung der Rhein über die Ufer tritt und die Ruinen der Gibichungenhalle überflutet. Als hätte das Schicksal gesagt: „Ihr wollt Götterdämmerung proben? Dann mal los!“

Also: „Was ist’s mit den ewigen Göttern?“ Zunächst war nicht einmal sicher, ob und wo und in welchem Umfang sie aufgeführt werden konnte, denn die Bühne war unbespielbar geworden. Nach einiger Zeit des Wartens dann die Auskunft: Die Götterdämmerung findet doch statt! Und zwar in der Mercatorhalle, und – jetzt kommt’s, jetzt kommt’s – KONZERTANT!

Das soll heißen: Keine Inszenierung, keine Kostüme. Konzertant heißt aber auch: Kein Regietheaterunsinn (sofern es hier welchen gegeben hätte)! Falls das jemand liest, der Regietheater zu schätzen weiß: Das freut mich für euch. Vielleicht bin ich in euren Augen ein Banause, aber dann soll es so sein. Früher übrigens war ich um einiges toleranter in Bezug auf kreative Regisseure, aber zwei (finde ich) grauenvolle Inszenierungen haben mich auf ewig vergrämt.

Also, eine konzertante Götterdämmerung! Am 05.05. war ich dort. Der Intendant (?) hat sich vor Beginn tief gerührt beim Publikum für seine Treue bedankt, das war wirklich schön. Es gibt übrigens Leute, die fahren sogar 550 Kilometer, um einer gezwungenermaßen konzertanten Götterdämmerung beizuwohnen. Duisburg, ihr seid klasse!

Es war großartig. Ein Orchester in Wagnergröße, also 110 Musiker und Musikerinnen (oder sogar noch mehr?), exzellente Solisten, der hervorragende Chor, ein großartiges Dirigat. Von Musik habe ich keine Ahnung, ich habe kein Musikgehör, also kann ich kein Urteil fällen oder näher auf die einzelnen Leistungen eingehen, das wäre vermessen. Ich bin nur passionierte Wagnerianerin, aber eines weiß ich: Ich war von allen begeistert!

Es war im Zuschauerraum, vor allem vorne, recht hell (die Musiker auf der Bühne brauchen ja Licht). Das hat mich leider daran gehindert, wie sonst tief in der Handlung zu versinken. Mir ist es am allerliebsten, wenn ich in der Oper alles um mich herum vergesse. Dafür war es aber sehr interessant, einmal genau zu erleben, wie diese erhabene Musik eigentlich „gemacht“ wird, wie und wann ein Dirigent Zeichen gibt, usw.

Am Ende war das ganze Publikum so ergriffen, dass wohl sieben bis zehn Sekunden geschwiegen wurde. Vielleicht sogar noch mehr. Für Opernverhältnisse ist das eine unglaublich lange Zeit! Der Applaus fiel dann auch gebührend frenetisch aus. So muss es sein!

Danach lud man alle zur Premierenfeier im Foyer. Dort wurden die Mitwirkenden noch einmal alle vorgestellt, und die Zuschauer hatten die Gelegenheit, sie sogar anzusprechen! (Echte Opernsänger! Aaaah! Ich hatte vorher noch nie mit echten Opernsängern gesprochen!) Sie waren alle sehr nett 🙂

Also, alles Götterdämmerung!

Die nächste wird Nummer zehn sein. Noch habe ich keine Karte gekauft, denn die Götterdämmerungen in der Nähe sind mir entweder zu klein (reduziertes Orchester) oder zu Regietheater. Hoffentlich gibt es demnächst eine wundervolle, altmodische, prächtige Inszenierung, mit Speeren, und schwarzer Bühne (Bühnenbild braucht’s für mich nicht) und meinen Lieblingssängern!!!!!!!!

Ich nach der Götterdämmerung

Zurück zu meinem Autorendasein.

Aeterna wurde am 15. Mai zu Ende geschrieben. Inzwischen sind Aeterna wie Kriegsfels fertig diktiert worden. Ab morgen werden sie erst einmal korrigiert. (Dragon war wie immer sehr kreativ.) Außerdem muss ich endlich für „Projekt Mexiko“ recherchieren. Die Handlung steht bereits.

Aeterna hat ca. 230 Seiten. Endlich mal mehr!
Kriegsfels hat schlappe 100.
Aeterna merkt man es sehr an, dass ich Wagnerianerin bin: Es liest sich so wuchtig wie Wagners Opern, und die Figuren muten manchmal sehr statuesk an, als stünden sie reglos auf einer Bühne und sängen von Tod und Untergang. Man merkt auch, dass Götterdämmerung meine Lieblingsoper ist, und zwar nicht nur an den doch recht häufig vorkommenden wörtlichen Zitaten, sondern auch an der Handlung: Hier brennt eine halbe Stadt, hier wird pathetisch untergegangen, hier ist die Oberschicht bereit für ihr Ende wie die Götter im Saal von Walhall, von den Scheiten der Weltesche umgeben. – Ich leugne es nicht, hab’s ja schon immer zugegeben: Ich schreibe Fanfiction. Zu den Habsburgern, Hohenzollern, Nibelungen und zu Wagner. Und zu Papageien.

Weiterhin möchte ich mit Projekt Mexiko schreibstilmäßig neue Wege gehen. Dazu aber später mehr, für heute ist es genug.

Pläne April 2019

Wer wissen möchte, was diesen Monat bei mir alles ansteht, kann es hier nachlesen:

„Aeterna“ zu Ende schreiben –> bis 15. April

Recherche für „Projekt Mexiko“

„Kriegsfels“ ins Notebook diktieren

Recherche für „Projekt Griechenland“

Neues Projekt beginnen

 

 

Neuigkeiten!

Endlich darf ich euch das Geheimnis verraten, das schon seit langer Zeit auf die Welt wartet!

Mein erster Liebesroman erscheint am 15. Juni!

Fiona, Tochter eines liebevollen schottischen Stammesfürsten, wird von dem düsteren Freibeuter Hakon entführt, an den Mast gefesselt und in sein Heimatland im hohen Norden verschleppt. Dort will er die wunderschöne Gefangene als Sklavin verkaufen. Doch Fiona verliebt sich in ihn …

Und die zweite Neuigkeit freut mich noch sogar noch mehr!!

Ein namhafter US-amerikanischer Verlag hat sich die Übersetzungsrechte an „Der König von Burgund und die Geisel“ gesichert. Das Buch wird voraussichtlich im Mai 2020 erscheinen unter dem Titel „King of Worms“. Ist das nicht großartig?!?

Burgundy goes America!

 

PS: Heute ist der Geburtstag von Bismarck!

Marketing 2019

Ich plane meine Marketing-Aktionen für 2019, und ihr dürft mit dabei sein!

Zwei Dinge vorneweg:

  1. Ich kann Marketing nicht ausstehen. Deshalb Punkt 2:
  2. Ich werde lieber einen ganzen Tag oder eine ganze Woche für Marketing opfern, als jeden Tag eine halbe Stunde, denn Marketing verdirbt mir die Laune und raubt mir die Kreativität.

Maßnahmen:

Erstes Halbjahr 2019:

Buchverlosungen bei Lovelybooks. Führt hoffentlich zu ein paar ordentlichen Rezensionen.

Im April: 11 Exemplare von „Die Giftprinzessin“

Im Mai: 11 Exemplare von „Der König von Burgund und die Geisel“

Im Juni: 11 Exemplare von „Der König von Burgund und der Krieger“

Im Juli: 11 Exemplare von ??? (noch nicht entschieden)

Sollte durch die Rezensionen der Amazon-Schnitt eines dieser Bücher auf unter 4 Sterne sinken, werde ich nochmals eine Buchverlosung veranstalten, um beim zweiten Mal mehr Leute zu finden, die der Zielgruppe entsprechen.

Bei großem Erfolg (d. h. mehrere Rezensionen mit 4 o. 5 Sternen) kann die Verlosung ebendieses Buches im nächsten oder übernächsten Monat wiederholt werden.

Notwendig:

1. Biographie und Foto bei Lovelybooks hinzufügen.
2. Kurzbeschreibung für die Buchverlosung erstellen
3. Mich kundig machen, wie ich die Bücher am günstigsten verschicke (Post)
4. Umschläge kaufen

Dauer pro Verlosung: eineinhalb Tage? (1 Tag für das Erstellen der Buchbeschreibung, ein halber Tag für das Einpacken)

Erstellung eines Instagram-Accounts
Dauer: 1 Tag

Filmchen bei Lumen herstellen, solange noch das Gratis-Abo läuft. (bis 30. April)

Für: Giftprinzessin, Kriegsfels, Aeterna, evtl. noch Galgen (Was für tolle Arbeitstitel, nicht wahr? 😉 )

Zweites Halbjahr 2019:

Promotion mit Preisreduzierung im Internet. Lesen.net, xtme (wenn die mich mitmachen lassen), weitere Seiten (Recherche)
Dazu muss ich mit den Betreibern der Seite per E-Mail Kontakt aufnehmen. Vielleicht sagen die auch: „Nein, bloß nicht.“

Parallel Facebook-Werbung?

Welches Buch: evtl. Worms-Buch

Dauer der Vorbereitung: 5 Tage. Hilfe!

Dauer der Promotion: 2 Wochen mindestens?

Buchverlosung Lovelybooks:

Im September: 11 Exemplare von ???

Im Oktober: 11 Exemplare von Antrocuna-Buch???

Im November: 11 Exemplare von „Der König von Blauwittern“???

Dezember: Gewinnspiel im Internet.

Wo? Im Internet.
Facebook, Twitter, Instagram? Gibt’s da eine eigene Seite, auf der man Gewinnspiele posten kann?

Worum es geht: Die Teilnehmer müssen mir verraten, welches ihre Lieblingsszene aus meinen Büchern war, und mit einem Satz begründen, warum. Aus allen Antworten wird eine ausgelost, die gewinnt.

Preis: Geld für den ersten Platz

Rechtliches: Muss alles noch recherchiert werden. Datenschutz, Teilnahmebedingungen, wie wird das Preisgeld übermittelt, Blabla.

Gibt es da eine Seite, die einem bei der Veranstaltung des Gewinnspiels hilft, und nicht zu teuer ist?
Gibt es Autoren, die auch so was veranstaltet haben? Wie haben sie die Teilnahmebedingungen gestaltet?

Wie soll man mich kontaktieren können? Per Mail? Extra kostenlose Mail-Adresse erstellen? (Gewinnspiel(at)Anbieter.tralala?) (Ist die Verwendung einer kostenlosen Mail-Adresse für kommerzielle Nutzung erlaubt?)

Dauer der Vorbereitung: ewig. (Nein, vielleicht 7 Tage)

Dauer des Gewinnspiels: Ein Monat. Bis dahin schafft man es, wenigstens eines meiner Bücher zu lesen (ein Schelm, wer Böses dabei denkt) und eine Begründung zu schreiben.

Zukunftsmusik 2020

Schreibwettbewerb.

Für eines meiner kurzen Bücher (drei zur Auswahl? Oder alle unter 200 Seiten?) muss ein Epilog verfasst werden. Eine Jury, bestehend aus mir und anderen, bestimmt die ersten drei Plätze.

Preis: Geld für die Sieger und eine Veröffentlichung des Epilogs auf meinem Blog.

Teilnahmebedingungen, Rechtliches usw. muss noch geklärt werden. (s.o.)

Wo wird der Wettbewerb verkündet?
Auf den Seiten, die Schreibwettbewerbe aufführen.
Auf meinen Soziale-Medien-Accounts.
Auf meinem Blog.
Wo noch?

 

Marketing ist übrigens blöd.